Das verkaufte Glück

Autor*in
Mai, Manfred
ISBN
978-3-473-52551-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Sauvant, Henriette
Seitenanzahl
221
Verlag
Ravensburger
Gattung
Ort
Ravensburg
Jahr
2015
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
6,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Aus den Tiroler Alpen werden Jakob und Kilian den Sommer über zum Arbeiten ins Schwabenland geschickt, weil die Tiroler Bauern ihre vielen Kinder kaum ernähren können. Den Sommer über lernen die Kinder sich dem Leben in der Fremde anzupassen - immer abhängig von dem Bauern, der sie zur Arbeit gekauft hat.

Beurteilungstext

Der Autor Manfred Mai schildert das harte Los der Tiroler Kinder, die von ihren Eltern schweren Herzens ins Schwabenland geschickt wurden, weil zu Hause, in den Tiroler Alpen bei Galltür, Ackerbau und VIehzucht für die oft großen Familien nicht genug abwarfen, um alle zu ernähren.
Die jugendlichen LeserInnen erleben die Angst der 6 - 14 jährigen Kinder vor der Fremde, dem “Ravensburger Kindermarkt” und den unbekannten Bauern. Sie werden sich gar nicht vorstellen können (ich auch nicht), dass diese “Kinderverschickung” von ca. 1820 bis 1950 ging. Erst als 1921 die Schulpflicht auch für ausländische Kinder galt, ließ diese Form der Kinderarbeit nach. Das Los der Mädchen und Jungen hing natürlich stark von den Bauern ab, die sie für 8 - 15 Gulden und zweimal Einkleidung für den Sommer kauften, um sie als Mägde und Hütejungen arbeiten zu lassen. Die Kinder wurden geschlagen, sexuelle Übergriffe (vor allem bei Mädchen) kamen vor.
Der Autor äußert über die Bauern auch Kritik an der Lehre der katholischen Priester, die den Kindersegen ausdrücklich als Gottes Willen darstellen, während Familien mit 2 oder 3 Kindern ohne den Verkauf ihrer Kinder ins Schwabenland gut über die Runden kämen.
Das Buch ist als Klassenlektüre gut geeignet. Der Autor erklärt im Nachwort knapp Gründe und Geschichte des “Schwabengehens” und weist auf die Webseite hin.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von verk.
Veröffentlicht am 01.07.2015

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