Das Lächeln der Spinne

Autor*in
Banscherus, Jürgen
ISBN
978-3-401-02481-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
240
Verlag
Arena
Gattung
Krimi
Ort
Würzburg
Jahr
2005
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
6,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Als Simon eines Tages im Dunkeln nach Hause kommt, ist Blut an seinem Fahrrad. Er fährt den Weg zurück, findet aber nichts Verdächtiges. Trotzdem gerät er plötzlich in Schwierigkeiten, deren Sinn und Hintergründe er nicht erkennt. Bald verstrickt er sich immer tiefer in ein Netz der Gewalt, aus dem ihm eigentlich seine Mutter, die bei der Kriminalpolizei arbeitet, helfen könnte.

Beurteilungstext

Ein atmosphärisch sehr dicht und überzeugend geschriebener Roman. Banscherus greift mehrere aktuelle Themen auf, schafft eine spannende Kriminalerzählung, die er in einer realistischen Gesellschaft spielen lässt. Dabei klammert keine Probleme aus: die defekte Familie mit den Schwierigkeiten Mirjams, mit der Erziehung des Sohnes und den Anforderungen des Berufs wirklich fertig zu werden; die Schule, in der eine Clique älterer Jungen ihn einzuschüchtern versucht; weitere Ansätze von Gewalt, als die Bremsen an seinem Rad manipuliert werden und er zu Schaden kommt; Ausländerproblematik im Blick auf illegale Einwanderung von Russlanddeutschen.
Das mag überfrachtet klingen, ist es aber in keiner Weise. Banscherus gelingt es, die einzelnen Handlungsstränge, die in den Personen Mirjams und ihres Sohnes Simon eine Zeitlang parallel nebeneinander herlaufen ohne sich zu berühren, spannend miteinander zu verknüpfen, so dass sie am Ende untrennbar verbunden sind.
Was besonders gefällt, ist die stimmige Charakterzeichnung. Da sind wirkliche Menschen, die da agieren, keine Helden und Übermenschen. Dass Mirjam bei der Kriminalpolizei ist, scheint fast ein Handicap, denn sie ist überarbeitet und in den Augen der Kollegen ohnehin kaum für den Job geeignet. Banscherus entwirft ein stimmiges und facettenreiches Bild von Familie, Arbeitssituation, Kollegen, Schule und Mitschülern, das mit seinem sozialkritischen Realismus dennoch genügend Raum für Unterhaltung und die Spannung eines echten Thrillers bietet.
Sehr empfehlenswert.

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Diese Rezension wurde verfasst von avn.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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