Das kleine gelbe Haus

Autor*in
Hoffmann, Leo
ISBN
978-3-7725-3125-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Burmeister, Claudia
Seitenanzahl
112
Verlag
Freies Geistesleben
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Stuttgart
Jahr
2022
Lesealter
6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
FreizeitlektüreVorlesen
Preis
16,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Sein Zuhause verlassen zu müssen, für kürzere oder längere Zeit, ist eine fast alltägliche Erfahrung. Was aber, wenn das Zuhause selbst sich auf den Weg macht, weil es mit seinen Bewohnerinnen nicht mehr zufrieden ist? Dann erlebt es in der Fremde, dass jede neue Nachbarschaft ihre guten und schlechten Seiten hat. Vielleicht ist es doch besser, zusammen nach Lösungen für die gemeinsamen Probleme zu suchen...

Beurteilungstext

Unzufriedenheit ist ansteckend und lässt das Schöne im Leben verblassen. So geht es auch der Familie in Hoffmanns Buch „Das kleine gelbe Haus“. Nur dass es in dieser Erzählung das Haus selbst ist, das von der Unzufriedenheit der Bewohnerinnen mitgerissen die Flucht nach vorn antritt und loszieht, um einen neuen Wohnort zu finden. So zieht das kleine Haus vom Wald in den See, von der Wüste in die Berge und schließlich in eine Großstadt, wo es, mitgenommen von der Reise, seiner alten Familie ins Auge fällt. Eine große Renovierung und einige Absprachen später ziehen alle gemeinsam in eine Stadt am Meer und reisen nur noch in den Ferien in die Fremde – auch das kleine, gelbe Haus.

So menschlich die Beweggründe des personifizierten Hauses dargestellt werden, so ausdrucksstark ist die Schilderung seiner Körperlichkeit. Da werden Rohre und Kabel bewegt, Holzböden und Balken verziehen sich im Wasser und die Farbe leidet unter dem scharfen Wüstenwind. Ebenso menscheln die Tiere, die als neue Nachbarn oder Mitbewohner auch kein reibungsfreies Umfeld gewährleisten. Und selbst von seinesgleichen wird das Haus in der Großstadt nicht mit offenen Armen empfangen. Zufriedenheit wird erst in Aussicht gestellt, als die ehemaligen Bewohnerinnen mit dem Haus und miteinander ihren Frieden schließen. Trotzdem war die Reise für ein Abenteuer und neue Erfahrungen gut.

Dem Anspruch des Klappentextes „ein sprachspielerisch erzähltes Kinderbuch über Konflikte und Lösungen, Mut und Sanftmut“ zu sein, kann die Arbeit von Hoffmann und Burmeister nicht erfüllen. Die Sprachspiele halten sich in Grenzen und ein Großteil der Konflikte wird nicht gelöst, sondern durch das Weiterziehen des Hauses beendet. Dennoch besticht die Erzählung durch die Grundidee. Auf den Bildern finden sich viele Szenen zum Entdecken und Ausschmücken. So sind die einzelnen Reiseabschnitte, die von Claudia Burmeister in gedeckten Farben teilweise ganzseitig illustriert werden, die klare Stärke dieses Buches. Der Rahmenhandlung um die Probleme von Familie und Haus wird nur bruchstückhaft und ohne innere Handlungslogik Rechnung getragen. Die episodenhafte Erzählweise lädt aber ein, eigene Reisestationen zu erfinden und literarisch oder zeichnerisch festzuhalten. Auch zum etappenweisen Vorlesen und Vorzeigen der Illustrationen eignet sich das Buch, auch wenn gerade den Bildern ein größeres Format gut anstehen würde.

Anmerkung

Enthält eine Postkarte an das kleine, gelbe Haus zum Ausschneiden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von NIK; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 14.02.2023

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