Das Herz in der Flasche

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• Philosophie
• Tod/Sterben

Teaser

Wer viel Entdecken will, braucht Helfer, die erklären und begleiten. Umso schlimmer, wenn die plötzlich fehlen. Da ist es vielleicht doch sicherer, ohne Anspruch, dafür aber auch sicher vor Enttäuschungen durchs Leben zu gehen. Dass das Herz aber an den richtigen Platz gehört, davon erzählt dieses schöne Bilderbuch.

Beurteilungstext

Es war einmal ein ganz normales, kleines Mädchen, das alles wissen wollte… So beginnt die Geschichte, und sie erzählt von einem Mädchen, dessen Neugier fast nicht zu stillen ist. Gut dass es jemanden (den Vater? den Opa?) gibt, der ihr hilft, der erklärt und Zeit für sie hat. Doch eines Tages ist sein Lehnstuhl leer. Wohin ist er gegangen? Das wird nicht gesagt. Zurück bleibt aber das Mädchen, dessen neugieriges Herz nun nur noch Schmerz empfindet. So beschließt sich, das Herz in eine Flache zu sperren, denn da ist es sicher. So geht sie von nun an durchs Leben, taub und blind für alles Wunderbare. Bis sie eines Tages - als erwachsene Frau - ein kleines Mädchen trifft, das alles wissen möchte. Nun merkt sie, was sie verpasst, und sie will dem Mädchen helfen. Dazu braucht sie ihr Herz, das sicher in der Flasche ist; und nicht leicht zu befreien. Wie sie es zum Schluss doch schafft, und den leeren Platz im Lehnstuhl übernimmt, davon erzählt dieses Bilderbuch.
Freude und Trauer, Neugier und Angst gehören zusammen, denn sie verbinden sich im Menschen und machen uns leidenschaftlich. Geht das eine verloren, verliert sich auch das andere. Menschlich sein kann man nur ganz - mit Licht- und Schattenseiten. Oliver Jeffers vermittelt diesen Kerngedanken in seiner minimalistisch erzählten Geschichte. In wenigen Worten und in den für seinen Stil charakteristischen Bildern, die gerade wegen ihrer Verfremdungen, Vereinfachungen und Auslassungen besonders wirken, schafft er ein Psychogramm, das eindrücklicher nicht sein könnte. Das macht das Buch zu etwas ganz Besonderem; und sehr empfehlbar für Groß und Klein.