Das Geheimnis der Nachtigall

Autor*in
Verhelst, Peter
ISBN
978-3-414-82218-5
Übersetzer*in
Pressler, Mirjam
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Cneut, Carll
Seitenanzahl
64
Verlag
Boje
Gattung
FantastikMärchen/Fabel/Sage
Ort
Köln
Jahr
2009
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
24,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein kleines Mädchen macht den Kaiser von China darauf aufmerksam , dass in seinem wunderbaren, neu gestalteten Garten der Gesang einer Nachtigall fehlt. Als die Nachtigall schließlich gefunden ist, sind alle, insbesondere der Kaiser, von ihrem Gesang begeistert. Allein sie sieht so grau und unscheinbar aus. Des Problems Lösung soll eine handwerklich gefertigte Nachtigall aus Gold , mit Egelsteinen verziert und mit einer künstlichen Stimme ausgestattet bringen...

Beurteilungstext

Nachdem 2008 bereits eine Adaption des allseits bekannten Märchens “Des Kaisers Nachtigall” von H.C. Andersen
als Bilderbuch erschienen ist (Gianluca Garofalo& Katrin Hoffmann, Coppenrath 2008), haben nun Peter Verhelst(Text) und Carll Cneut (Illustration) eine neue , recht originelle Version des Märchens mit dem Titel “Das Geheimnis der Nachtigall” vorgelegt.
Das Märchen des dänischen Dichters H.C. Andersen bildet zwar den Kern der Handlung, diese wird aber von Verhelst mit unverwechselbaren eigenen inhaltlichen Erweiterungen ausgestattet.
Was wird in dieser Adaption erzählt:Die Handlung spielt ,wie im Märchen von Andersen, vor langer Zeit im Kaiserreich China . Der absolutistisch regierende Kaiser langweilt sich und kommt deshalb auf die Idee, dass ein Gärtner ihm einen Garten schaffen möge ,der seinesgleichen auf der Welt sucht. Der Gärtner wird im fernsten Winkel des Reiches gefunden,es gelingt ihm, einen wundervollen Garten zu gestalten, aber ein kleines Mädchen macht den Kaiser darauf aufmerksam, dass in diesem Garten der wundervolle Gesang der Nachtigall fehlt.
Im weiteren agiert dieses kleine, unscheinbare Mädchen als Ich-Erzählerin. Wir erfahren von ihr, wie und wo sie die gewünschte Nachtigall findet, wie der Kaiser sich eine reich ausstaffierte künstliche Nachtigall konstruieren lässt, die die unscheinbare, graue Nachtigall ersetzen soll, es dann aber doch nicht kann, weil in ihr kein Leben ist. Der Kaiser wird im wahrsten Sinne des Wortes todtraurig. Eine der vielen Nachtigallen im Land offenbaren dem Mädchen, das Geheimnis ihres nicht nachzuahmenden Gesanges:
“Es gab ein Geheimnis, ich sah, wie es in Tausenden von Kehlen entstand. Ein kleines Glitzern. Ein winziges Flämmchen.” Die Nachtigallen” sangen das Eis aus dem Kaiser.Sie sangen seine Tränen zu Dunst.”(S.55)
Die Bilder von Carll Cneut begleiten auf eigenwillige Weise den Text, für manchen Betrachter erzählen sie vielleicht auch eine eigene Geschichte, in der nicht der Kaiser, sondern das kleine Mädchen und die Nachtigall/Nachtigallen im Mittelpunkt stehen. Auffällig, für manch einen vielleicht auch gewöhnungsbedürftig ,sind die großformatigen Landschaftsbeschreibungen die dunkel und in einigen Fällen ungenau schemenhaft gestaltet sind. Demgegenüber sind die Bilder mit den agierenden Figuren bunt und hell gestaltet. Aber auch hier fordern die Bilder die Fantasie der Betrachter auf besondere Weise heraus, etwa , wenn auf Seite 12 im oberen Teil der Seite nur die “sieben in Gold gekleideten Männer” auf dem Marktplatz mit ihren Beinkleidern, in deren Mitte sich das kleine Mädchen befindet, zu sehen sind. Aber, die Bildsprache erschließt sich mehr noch als der Text für jeden Betrachter anders, wahrscheinlich Kindern ganz anders als Jugendlichen und Erwachsenen. Das ist das besonders Reizvolle dieses Bilderbuches.
Natürlich kann man das Buch zusammen mit Kindern lesen und betrachten. Für Jugendliche kann es aber auch sehr interessant sein, etwa in einem Unterrichtsprojekt, die ursprüngliche Märchenfassung mit den Adaptionen von Garofalo& Hoffman und Verhelst&Cneut zu vergleichen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Schl.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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