Das Ende der Lügen

Schlagwörter

• Familie
• Flucht

Teaser

Ellie und Grace scheinen eigentlich ein ganz normales Teenagerleben zu führen und gelten in der Schule als Außenseiter. Niemand dort ahnt, was sich tatsächlich jeden Tag bei ihnen zuhause abspielt und wie ihr Vater die gesamte Familie unterdrückt und misshandelt. Irgendwann reicht es der Mutter und sie flieht mit den beiden Mädchen in ein neues Leben. Doch das Glück währt nicht lange.

Beurteilungstext

Aus der Perspektive der beiden Teenager Ellie und Grace erzählt die Autorin Laura Summers die Geschichte zweier Mädchen, die unter einem tyrannischen Vater zu leiden haben. Dabei wird immer abwechselnd aus den Perspektiven der beiden geschildert und durch ihre sehr unterschiedlichen Charaktere entwickelt die Handlung schnell eine eigene Dynamik.
Grace, Ellie und ihre Mutter leben zuhause in ständiger Angst vor ihrem Vater, der alles kontrolliert und mit Aggressionen reagiert, wenn etwas nicht in seinem Sinne geschieht. Immer wieder kommt es auch zu Gewalt der Mutter gegenüber, sodass diese nach einer besonders heftigen Attacke beschließt zu fließen. Nach der fluchtartigen Abreise, scheint zunächst alles wieder ins Lot zu kommen und die Frauen der Familien bauen sich in einer neuen Stadt ein schönes Leben auf. Aus Angst verschweigen die Mädchen allen Freunden ihre Vergangenheit und verstricken sich immer weiter in ein Netz aus Lügen. Plötzlich taucht dann ihr Vater wieder auf und die Situation wird äußerst brenzlig.
Summers erzählt die Geschichte äußerst feinfühlig und sehr schnell identifiziert sich der Leser mit den Protagonistinnen. Schnell ist auch nachzuvollziehen, warum die Mädchen über ihren Vater schweigen und die Dynamiken einer solchen familiären Situation werden verdeutlicht. Auch die anderen Charaktere des Buches, wie Graces Freund Ryan, sind facettenreich erzählt und tragen zur einfühlsamen Art des Buches bei. Vor allem zum Ende hin wird die Situation immer bedrohlicher und das Buch zeigt die einzig mögliche Lösung für ein solches Problem auf, nämlich sich Hilfe zu suchen.

Insgesamt ein Buch, das wunderbar und mitreißend geschrieben ist und sich dabei mit einem durchaus schwierigen Thema, Gewalt in der Familie, auseinandersetzt. Durch die authentischen Charaktere wird dieses Tabu mit einem Gesicht versehen und regt zum Nachdenken an.