Das Ende der Lügen

Autor*in
Summers, Laura
ISBN
978-3-423-78277-7
Übersetzer*in
Riekert, Eva
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
332
Verlag
dtv pocket
Gattung
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Karin Smith flieht mit ihren Töchtern aus ihrem schmucken Heim, um der Brutalität des Ehemannes zu entkommen. Sie wird verprügelt; die Kinder haben psychische Grausamkeiten zu ertragen, während sie nach außen die perfekte Familie auftritt. Die 14jährige Grace hat deshalb aufgehört zu sprechen und die 13jährige Ellie hat perfekt lügen kann. In einem Campingwagen an der Küste fangen sie an aufzuatmen und ein freies Leben zu beginnen. Doch Adam Smith taucht plötzlich auf und verlangt ihre Rückkehr.

Beurteilungstext

Wer hätte nicht schon ratlos den Kopf geschüttelt, wenn berichtet wird, dass schwer misshandelte Frauen plötzlich vor Gericht ihrem Lebensgefährten verzeihen und die Anzeige zurückziehen? Ja, ihn sogar entschuldigen und bei sich selbst die Schuld suchen? Wer diesen Roman gelesen hat, begreift die Zusammenhänge zwischen Zwang, Unterdrückung und Angst der einzelnen Familienmitglieder. Dafür sorgen schon die beiden Ich-Erzählerinnen Grace und Ellie. In ihrem Teenager-Plauderton, den die Autorin Laura Summers großartig trifft, lassen sie die Lesenden an den Tagesereignissen, aber ganz besonders auch an ihren Gefühlen, teilhaben. Rührend ist, wie sie sich um ihre Mutter kümmern. Dabei haben sie selbst genug Probleme damit, in der neuen Umgebung und besonders in der Schule zurecht zu kommen. Ellie, die begabte „Schauspielerin“, kommt schnell mit ihren Lügen in Schwierigkeiten – sie will doch niemandem sagen müssen, aus welchen häuslichen Verhältnissen sie kommt. Und Grace, die mit niemandem spricht außer mit Ellie, hat schnell ihren Ärger in der Schule. Erst als ihr schönes Geigenspiel auffällt, findet sie Anschluss in einer Band, einen liebevollen Freund und endlich auch die Sprache wieder. Die Katastrophe droht, als plötzlich Adam Smith auftaucht und alle drei wieder nach Hause kommandieren will. Zum Glück haben die Lehrerinnen der Mädchen die wahren Hintergründe entdeckt und können gerade noch verhindern, dass Karin nachgibt. Nach einem wirklich dramatischen Finale werden Mutter und Töchter durch Mitarbeiterinnen des Frauenhauses in ein neues Heim und in die Selbständigkeit „geschubst“, während Vater Smith ins Gefängnis muss. Das Thema dieses Jugendromans ist wirklich schwere Kost. Dennoch muss man staunen, mit welcher Leichtigkeit er erzählt wird und wie er eher spannend wie ein Krimi daher kommt. Nirgends gleitet er ins Triviale ab und nirgends wird etwas verharmlost. Trotzdem kommt die ganze Problematik dieser geplagten Familie herüber. Der Roman regt sehr zum Nachdenken an und dennoch belastet er die Lesenden nicht. Er kann deshalb bedenkenlos Kindern ab 12 Jahren zugemutet werden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von gem; Landesstelle: Baden-Württemberg.
Veröffentlicht am 12.10.2015

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