Das blaue Herz von Finn

Autor*in
Sieg, KatharinaHauck, Thomas J.
ISBN
978-3-942795-79-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Sieg, katharina
Seitenanzahl
36
Verlag
Kunstanstifter
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Mannheim
Jahr
2019
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
20,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Finn ist anders. Lenas Mutter meint, dass er krank sei. Doch Lena kümmert das nicht und freundet sich mit Finn an. Die beiden spielen zusammen im Garten, machen Musik und manchmal streiten sie sich auch. Doch auch Streit gehört dazu und kann manchmal festgefügte Welten ins Wanken bringen...

Beurteilungstext

Das Bilderbuch „Das blaue Herz von Finn“, verfasst von Katharina Sieg und Thomas J. Hauck, handelt von der Freundschaft zwischen Lena und Finn. Lena ist ein ganz normales Mädchen, das mit ihren Eltern und ihrer Schwester in einem großen Haus wohnt. Anders Finn. Er wohnt mit anderen Kindern zusammen in einem Heim, genau gegenüber von Lenas Zuhause. Finn, so sagt Lenas Mutter, sei krank. Lena stört das gar nicht und sie ist sich auch nicht sicher, ob das wirklich stimmt. Für sie ist er einfach „anders“ und manchmal etwas „komisch“, weil er so anders spricht und sich so anders bewegt als andere Kinder. Die Andersheit beider macht eine Kommunikation und ein gemeinsames Spielen beizeiten schwierig, manchmal gibt es Streit: Nachdem Lena Finn im Streit an den Kopf geworfen hat, dass er komisch sei, wehrt dieser sich dagegen – „Bin nicht komisch“ – und läuft fort. Doch Streit muss ja nicht immer zerstörerisch sein, manchmal hilft er, um festgesetzte Denkweisen zu hinterfragen: „Naja, hab ich später im Bett gedacht, so kurz vorm Einschlafen, vielleicht bin ich ja komisch, denkt der Finn, vielleicht ist er deswegen weggerannt, weil er glaubt, ich bin komisch.“

Dieses Zitat macht das große und hochaktuelle Thema dieses Buches, Umgang mit Diversität und Heterogenität, deutlich. Ein besonderer Gewinn dieses Textes ist es dabei, inhaltlich und vor allem sprachlich nicht vorschnell in althergebrachte Floskeln oder problematische Gleichsetzungen (Anderssein = Krankheit) abzurutschen. Dadurch, dass dieses Bilderbuch konsequent aus der neugierig-kindlichen und gesellschaftliche Festschreibungen hinterfragenden Perspektive von Lena erzählt wird, gelingt es vielmehr, gesetzte Binaritäten zu hinterfragen und Diversität als Chance und als Gewinn für beide Seiten zu denken.

In Form des parallelen Erzählens unterstützen und illustrieren die häufig realistisch gehaltenen Bilder meist das sprachlich Formulierte. Sie drücken darüber hinaus aber auch aus, was für einen Gewinn die Freundschaft mit Lena für Finn meint: Wenn sie singt, erstrahlt die Welt in hellen Regenbogenfarben, in phantastischen Figuren und Formen. Und als Dank für ihren Gesang schenkt auch Finn Lena etwas: ein selbstgemaltes Bild mit einem – nicht roten, sondern blauen Herz: „Das ist bestimmt ein ganz besonderes Herz, das blaue Herz von Finn“.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von nma; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 24.06.2019

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