Christopher Robin

Autor*in
Disney,
ISBN
978-3-8445-3111-4
Übersetzer*in
Topalova, VioletaDürr, Karlheinz
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in / Sprecher*in
Umfang
253  Minuten
Verlag
Der Hörverlag
Gattung
Digitale MedienFantastik
Ort
München
Jahr
2018
Alters­empfehlung
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
8,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Christopher Robin ist erwachsen geworden. Über seinem Beruf vergisst er fast Frau und Tochter – bis sein alter Freund Winnie Puuh auftaucht und ihn um Hilfe bittet seine Freunde zu suchen. Christopher Robin kehrt in den Hundert-Morgen-Wald zurück, findet Ferkel und Co., eilt jedoch sofort wieder zu seiner Firma, so dass Puuh und seine Freunde ihm die vergessenen Unterlagen hinterher bringen müssen, was alle Beteiligten in abenteuerliche Situationen führt, aber auch zu wichtigen Erkenntnissen.

Beurteilungstext

Die Zuhörer begegnen den Protagonisten auf der ersten CD, als Christopher Robin noch ein kleiner Junge ist und sich von seinen Freunden im Hundert-Morgen-Wald verabschieden muss, weil sein Vater ihn zwingt aufs Internat zu gehen.
Von der ersten Minute an nehmen die Erzählung und vor allem die Stimme von Shenja Lacher einen gefangen, denn die Filmvorlage wird als Geschichte erzählt und Lacher gibt nicht nur den vielen Figuren unverwechselbare Stimmen, sondern vermittelt Stimmungen durch bloße Modulationen. Man spürt quasi den Trennungsschmerz von Winnie Puuh und Christopher Robin. Und egal, wann beispielsweise I-Aah zu Wort kommt, ist seine Dauer-Depression zu spüren.
Nach einem Zeitsprung trifft der Zuhörer den erwachsenen Christopher im London der frühen 50er Jahre wieder. Obwohl die Internatszeit für ihn ein Leidensweg war, steht er gerade im Begriff, seine eigene Tochter Madeline gegen ihren Willen und den seiner Frau Evelyn auf ein Internat zu schicken. Wie sein Vater ist er davon überzeugt, dass dies die beste Möglichkeit für Madelines Ausbildung sei, denn wie bei seinem Vater hat Christopher sein gesamtes Leben und das seiner Familie der Arbeit untergeordnet und mit diesem Leistungsstreben auch schon Madeline infiziert. Nur seine Frau Evelyn kämpft dafür, dass ihre Tochter Kind sein kann, und sucht nach dem Mann, in den sie sich einmal verliebt hat.
Wohl um Schwarz-Weiß-Malerei zu vermeiden, erlebt der Zuhörer, wie der Junior-Chef Christopher Robin unter Druck setzt, die Firma vor dem Untergang zu retten, was Einsparungen und Entlassungen bedeutet, und man ringt quasi mit Christopher um Lösungen, was seine Rückkehr aus dem Hundert-Morgen-Wald besonders für Erwachsene nachvollziehbar macht und die Geschichte wieder in die Realität holt. Aber auch Klischees werden bedient, wenn am Ende der Senior-Chef seinen faulen Sohn entlarvt und bloßstellt.
In London treffen Realitäts- und Märchenebene aufeinander, wenn die Tiere mit Madeline die Papiere in die Firma zu Christopher Robin bringen wollen. Dabei kommt es zu Szenen wie in Road-Movies und Situationskomik, beispielsweise wenn Tigger sich im Taxi mit seinem Spiegelbild anlegt und der Fahrer angesichts von lebenden Kuscheltieren die Kontrolle über sein Fahrzeug verliert, was die Erzählung vor allem zum Ende hin besonders spannend macht.
Neben den Aspekten aus der Arbeitswelt dominiert jedoch das Thema Freundschaft. Auch wenn er vor einer schier unlösbaren Aufgabe steht, zögert Christopher Robin keine Sekunde, seinem Freund Winnie Puuh zu folgen, um die anderen Tiere zu suchen. Und auch seine Freunde verlassen ihren Hundert-Morgen-Wald, als sie Christophers vergessene Unterlagen entdecken. Erst durch seine alten Freunde erinnert sich Christopher Robin, wie er als Junge gedacht und gefühlt hat, und er kann wieder lächeln. Und erst als er mit seiner Frau verzweifelt London auf der Suche nach seiner verschwundenen Tochter durchquert, findet er die Kraft die Firma seiner Familie unterzuordnen. Märchenhaft und gleichzeitig realitätsnah ist dabei am Ende, dass er gerade durch die Veränderung seiner Sichtweise seine Mitarbeiter und die Firma rettet und Frau und Tochter emotional wiederfindet.
In dem über vierstündigen Hörerlebnis finden Zuhörer aller Altersstufen nicht nur eine kurzweilige, zu Herzen gehende und spannende Erzählung mit alten Bekannten, sondern auch viele Lebensweisheiten in den Gesprächen zwischen Winnie Puuh und Christopher Robin. So sagt Christopher: „Ich habe mich verloren.“, als Winnie Puuh ihn im Park auf der Bank findet. Und der Bär antwortet lapidar: „Und ich habe dich gefunden.“ Und auch ihr Leitspruch „Nichtstun führt zum allerbesten Irgendwas.“ bringt Christopher auf die Lösung für die Rettung der Firma und gibt ihm die Kraft für eine Auszeit mit seiner Familie.
Damit ist die Fortsetzung der Geschichte von Christopher Robin und Puuh, dem Bären, eine Ode auf die Freundschaft und angemessenem Müßiggang, also hochaktuell und empfehlenswert für jeden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Anmq; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 23.11.2018

Weitere Rezensionen zu Büchern von Disney,

Disney,

Tales of Courage and Kindness

Weiterlesen
Disney,

Encanto

Weiterlesen
Disney,

Villains-Collection-6 mp3

Weiterlesen
Disney,

Der große Disney Familienschatz

Weiterlesen
Disney,

Winnie Puuh - Die schönsten Geschichten aus dem Hundert-Morgen-Wald

Weiterlesen
Disney,

Die Eiskönigin - Wie alles begann

Weiterlesen