Butter

Autor*in
Lange, Erin Jade
ISBN
978-3-499-21244-4
Übersetzer*in
Gutschhahn, Uwe-Michael
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
335
Verlag
Rowohlt
Gattung
Ort
Reinbek
Jahr
2014
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Butter, 16 Jahre alt und stark übergewichtig, hat es satt. Sein Vater ignoriert ihn, für seine Mutter ist er immer noch das ""Baby"" und seine Mitschüler übersehen ihn grundsätzlich. Doch an Silvester wird er es allen zeigen und sich zu Tode fressen. Auf seiner Website sollen seine Follower seine Henkersmahlzeit beobachten können. Unfassbar, dass er mit dieser Idee scheinbar den Respekt und die Anerkennung seiner Mitschüler gewinnt. Doch eigentlich will Butter gar nicht sterben...


Beurteilungstext

Auf den ersten Blick erscheint die Geschichte von einem übergewichtigen Jungen, der seinem Leben ein Ende machen will, ausweglos düster. Doch das ist sie nicht. Zweiflern, die diese Geschichte aus Angst vor Schwermut und Ausweglosigkeit meiden, werden überrascht sein. Faszinierend liest sich die schwermütig anmutende Adoleszenzgeschichte und gewinnt, - so viel sei bereits verraten, ebenso wie der Protagonist an Gewicht abnimmt, zunehmend an atmosphärischer Leichtigkeit. Von Beginn an wird der Leser im Unklaren darüber gelassen, wie der Junge mit Vornamen heißt. Stimmig ist dies, da Butter, vollständig auf sein Äußeres fokussiert sich selbst doch ausschließlich auf sein Erscheinungsbild reduziert. Jedoch macht ihn so viel mehr aus als sein Körper und so übersieht der Protagonist die ihn schätzenden Menschen wie seinen Lehrer, dem sein ausgeprägtes musikalisches Talent aufgefallen ist und der seit Jahren hartnäckig versucht, Butter aus seinem Schneckenhaus zu holen. Außerdem ist da noch sein Freund Tucker, ein ebenfalls übergewichtiger Leidensgenosse, der allerdings im Gegensatz zu Butter seinen Weg im Kampf gegen die Pfunde gefunden hat.
Erin Jade Lange nimmt die Leser mit in die subjektive Wahrnehmung des Protagonisten Butter, der sich selbst nicht ausstehen kann, sich mit seinen Fressattacken Gewalt antut und zeigt eindrucksvoll den Entwicklungsprozess des Jungen. Ein harter Weg, der Butter zeigt, dass es sich lohnt, über eigene Grenzen zu gehen, um zu sich selbst zu finden. Sprachlich im Hier und Jetzt verankert, ist die Geschichte durchgehend nah an der Gefühls- und subjektiven Erlebniswelt des Jungen orientiert, der sich selbst fremd ist.
Hoffnungsvoll schließt die Geschichte mit dem Vornamen des Jungen und verweist auf einen Neuanfang, der Lesern in seiner Botschaft, dass in jedem mehr steckt, als er glaubt und es möglich ist, sein Leben zu ändern, Mut gibt.

Sehr empfehlenswert!

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Diese Rezension wurde verfasst von LMF.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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