Butter

Autor*in
Lange, Erin Jade
ISBN
978-3-499-21244-4
Übersetzer*in
Gutzschhahn, Uwe-Michael
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Hanke, B: Schmidt, C.
Seitenanzahl
333
Verlag
Rowohlt
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
Reinbek
Jahr
2014
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
8,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

423 Pfund wiegt ein 16 jähriger Schüler. Seine Mutter nennt ihn trotzdem Baby und füttert ihn gut. Sein Vater spricht nicht mehr mit ihm. Freunde hat Marshall keine, aber dafür eine Freundin im Internet, die aber nicht weiß, wie er aussieht. Dafür kennen alle seinen Spitznamen “Butter”! Sein wundervolles Spiel auf dem Saxophon hören nur wenige. Interessant wird Butter für die Schüler seiner Schule, als er ankündigt, sich Silvester zu Tode zu fressen und diese “Show” live ins Netz zu stellen.

Beurteilungstext

Von Jugendlichen wurde der übergewichtige Marshall gezwungen, ein ganzes Stück Butter zu essen. So kam er zu seinem Spitznamen. Das Buch zu lesen, löst sehr unterschiedliche Empfindungen aus. Neben allen Berichten von essgestörten Jugendlichen, die zu wenig Nahrung zu sich nehmen, frisst dieser junge Mensch Berge fasst wahllos in sich hinein. Das Verhalten seiner Mutter, die für ihn Unmengen kocht und gekränkt ist, wenn er nicht alles aufisst, ist kaum nachvollziehbar. Es gibt dafür natürlich einen guten Grund. Diabetes! Auf der anderen Seite wird “Butter” immer sympathischer. Er möchte so sein, wie die anderen Jugendlichen. Er sehnt sich nach Gesprächen, Freundschaften und natürlich auch nach Liebe. Nicht zuletzt nach der seines Vaters. Zu seinen positiven Kontakten gehört sein verständnisvoller Arzt und der “Professor, ein Musiklehrer seiner Schule. Der Roman offenbart die Gedanken und Gefühle auf eine Art und Weise, die einem nahe geht. Natürlich ist die Idee, sich vor laufender Kamera zu Tode zu essen, Schwachsinn. Aber Mitschüler, die ihn stets mit offenem Hohn und Verachtung begegneten, machen ihn jetzt zum Freud. Es wäre wünschenswert, wenn Leser rasch erkennen, um welch falsche Freundschaft es sich handelt. Sie schließen Wetten ab und freuen sich auf die “Show” in der Silvesternacht. Deutlich werden die Hemmungen einiger Mitschüler, die gern helfen würden, aber den richtige Weg nicht finden können. Anna, eine Mitschülerin, ist seine Freundin im Internet. Als sie am Ende die Wahrheit erfährt, reagiert sie verständlicherweise verstört und tief verletzt. Es kommt zu einem Fast-Drama, denn in letzter Minute wird Butter durch einen mutigen Anruf bei der Polizei gerettet.
Es wäre sicher sehr interessant, dieses Buch mit Jugendlichen zu diskutieren. Viele potentielle Themen werden in den 33 Kapiteln nur kurz angerissen. Auf andere Probleme von Jugendlichen ließen sich Worte von “Butter” übertragen. “ Ich habe mich geweigert, ... ignoriert zu werden, aufgegeben zu werden”. Ob dick oder dünn, hochbegabt oder mit Lernproblemen, im goldenen Käfig oder mit schwierigen Familienverhältnissen - Jugendliche haben es nicht immer so leicht, wie allgemein behauptet wird. Das schwarze Cover mit der Butterdose ist eine klare Botschaft, wenn sie verstanden wird.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Kl..
Veröffentlicht am 01.01.2010

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