Bis Sansibar und weiter
- Autor*in
- Banscherus, Jürgen
- ISBN
- 978-3-570-13106-0
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 176
- Verlag
- –
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2006
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 12,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Hinter dem blassen Titel verbirgt sich eine außergewöhnlich lebendige Erzählung von dem pubertierenden Marius, der nach dem Tod seines Vaters die finanziellen Geschäfte seiner Mutter regelt, die für eine Geschenkpapierdruckerei grafische Vorlagen herstellt und damit den Lebensunterhalt verdient. Das sehr realistisch dargestellte jugendliche Leben von Marius wird durch die geheimnisvolle Linda immer wieder in Spannung versetzt.
Beurteilungstext
Die Sehnsüchte und Enttäuschungen des Marius, seine jugendlichen Annäherungsversuche an die neue, verschlossene, aber hübsche Mitschülerin Linda und die Verhöhnungen durch die Klassenkameraden, erlebt man infolge der packenden Erzählweise von Jürgen Banscherus unmittelbar mit. Einerseits muss sie der Jugendliche um
seine Mutter kümmern, die mit dem persönlichen Leben nicht zurecht kommt, nachdem ihr Mann durch einen Sturz vom Baum hinterm Haus zu Tode kam, eine Aufgabe, die ihn zu einem frühen Erwachsensein zwingt, andererseits erlebt er die Wechselbäder einer leidenschaftlichen Beziehung zu dem blonden Mädchen, die sich ihm mal vertrauensvoll annähert, mal wieder abweisend kühl reagiert. Durch den demonstrativen Einsatz, Linde vor den gewaltbereiten Jugendlichen zu schützen zieht er deren Hass und Hohn auf sich. Als er von Linda erfährt, dass sie sich nach einer Seefahrt sehnt, beschließt er, von dem Ersparten seiner Mutter und einer finanziellen Unterstützung durch die Oma von einem altersschwachen, alkoholsüchtigen Kapitän ein verrottetes Segelschiff zu kaufen und es Linda zu schenken. Zusammen mit dem Seemann richtet er das Schiff mühevoll her, legt es mühevoll im Fluss vor Anker und träumt mit Linda von Sansibar, wo ihre Mutter lebt, die sich vom Vater getrennt hat.
Es ist eine sehr liebevoll nachgezeichnete und nachempfundene Jugenderzählung, die beim Leser - wie bei mir -
eine Reihe von eigenen Erfahrungen aus der Sturm- und Drangzeit wach ruft.