Bis Sansibar und weiter

Autor*in
Banscherus, Jürgen
ISBN
978-3-570-13106-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
174
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2006
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Marius’ Leben funktioniert so einigermaßen. Obwohl sein Vater gestorben ist und seine Mutter mit dem täglichen Leben allein nicht zurechtkommt, hat Marius - mit Unterstützung seiner Großmutter - alles so organisiert, dass es keine größeren Probleme gibt. Doch dann kommt Linda in seine Klasse und seine Mutter bekommt zur gleichen Zeit eine Krise.

Beurteilungstext

Marius weiß nicht, welches Problem er als erstes angehen soll. Wenn seine Mutter weiter so depressiv bleibt, werden sie nicht genug Geld haben, um über die Runden zu kommen. Gleichzeitig entwickelt sich sein Verhältnis zu Linda immer komplizierter. Ist es tatsächlich möglich, dass er sich ausgerechnet in ein Mädchen verliebt, das ihn schlägt und ausnutzt?
Es dauert lange, bis Marius weiß, woran er ist. Zuerst gelingt es ihm, das finanzielle Problem zu lösen und seiner Mutter zu helfen.
In der Kleinstadt, in der Marius wohnt, lebt auch ein alter Kapitän. In seinem Garten steht ein abgewracktes Segelschiff. Weil Linda davon schwärmt zu segeln, kauft Marius das Boot und restauriert es mithilfe des Kapitäns. Tatsächlich kann Linda ausgezeichnet segeln und die beiden verleben angenehme und spannende Stunden an Bord der Annemarie.
Gerade, als sich alles ausgesprochen positiv zu entwickeln scheint, erfährt Marius Lindas Geheimnis. Dadurch kommt es dazu, dass Linda mit ihrem Vater nach Florida ziehen muss.
Am Ende dieses Romans von Jürgen Banscherus bleiben viele offene Fragen. Was wird aus der Annemarie? Wird Marius segeln lernen? Hat Marius Mutter ihre Depressionen wirklich überwunden? Gibt es eine Zukunft für die Beziehung zwischen Linda und Marius? Was wird aus dem Kapitän?
All diese Fragen sind und bleiben offen und doch erzählt das Buch eine in sich geschlossene Geschichte - nämlich die Geschichte von Marius, dem etwas widerfährt, mit dem er sich intensiv auseinandersetzt, der sich entscheidet und die Konsequenzen seiner Entscheidung trägt beziehungsweise tragen muss und dabei lernt, dass das Leben immer eine Kette aus eigenen Entscheidungen, Reaktionen und Entwicklungen ist, auf die man nur teilweise Einfluss hat, dass es aber immer eine Möglichkeit gibt, einen positiven Ausweg zu finden, ohne sich selbst aufzugeben und auf alles zu verzichten.
Eine weitere wichtige Qualität dieses Buches liegt in der Sprache, in der Jürgen Banscherus schreibt. Sein Ich-Erzähler berichtet mit viel Esprit aus seinem Leben. Er kommentiert seine Lebensumstände so trocken und unbeeindruckt, dass den Leserinnen und Lesern gelegentlich das Lachen im Hals stecken bleiben wird, denn Marius muss auch ganz schön einstecken.
Als Lektüre eignet sich das Buch ab Klasse 7, da es neben den offensichtlichen Themen noch zahlreiche weitere Problembereiche anspricht, welche dieses Werk zu einer vielschichtigen Lektüre machen, die man zwar auch einfach aus Spaß herunterlesen kann, die sich aber auch dazu anbietet, vertiefend über die einzelnen Konflikte, wie Mobbing, Freundschaft, Vertrauen, erste Liebe, Verlust, Todesangst, Alkoholismus, Einsamkeit, Depressionen, Krankheit und so weiter zu sprechen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Ht.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Banscherus, Jürgen

Banscherus, Jürgen

Sherlocks Pfeife

Weiterlesen
Banscherus, Jürgen

Aber Luise!

Weiterlesen
Banscherus, Jürgen

Novemberschnee

Weiterlesen
Banscherus, Jürgen

November-Schnee

Weiterlesen
Banscherus, Jürgen

Der unglaubliche Lauf der Fatima Brahimi

Weiterlesen
Banscherus, Jürgen

Der unglaubliche Lauf der Fatima Brahimi

Weiterlesen