Bis Sansibar und weiter

Autor*in
Banscherus, Jürgen
ISBN
978-3-570-13106-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
172
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2006
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Marius Dick ist dünn, ein Mathegenie, mag runde Mädchen und führt die Geschäfte für seine Mutter, die Geschenkpapier entwirft. Eine neue Schülerin in der Klasse bringt seine Hormone in Wallung und sein Gefühlsleben in Aufruhr, denn Linda boxt und schlägt ihn, manchmal mit, manchmal ohne Absicht. Aber sie will mit ihm nach Sansibar segeln! Deshalb kauft Marius ein Segelboot und repariert es mit dem alten Käpitän. Doch Linda hat ihre schwierige Familiengeschichte und muss wieder umziehen.

Beurteilungstext

Eine sympathische Liebesgeschichte, die aus der Sicht des dünnen Marius erzählt wird, der sich nicht gern prügelt, sondern lieber seinen Kopf benutzt. Dieser Kopf scheint ein ganz besonderer zu sein, denn Marius ist schon in der Grundschule durch seine mathematischen Fähigkeiten aufgefallen.
Von seiner geschäftsuntüchtigen Mutter kann er das nicht geerbt haben. Sie trauert noch immer um den Vater, der vor acht Jahren beim Kirschenernten zu Tode gestürzt ist. So zart wie dieser Sohn mit seiner Mutter umgeht, selbst wenn er fürchten muss, dass ihre Depression die Familienfinanzen auf Dauer ruiniert, wünscht man sich mehr literarische Vorbilder. Eine Stütze hat er in der ein bisschen verrückten Großmutter im roten Ferrari, aber merkwürdigerweise auch bei Lennart, dem nicht sehr feinfühligen “Chef” in der Klasse, der den schmächtigen Marius seit der Grundschulzeit beschützt.
Eine verrückte Konstellation nicht nur in der Familie, aber sehr sympathisch!
Lindas Zuhause wirkt dagegen eher abwehrend und feindlich wie ihr Verhalten zunächst in der Klasse. Erst am Schluss, als Marius und Linda schon ihre Segelpartie im Sturm überlebt haben und Linda wieder weggezogen ist, klärt ein nach Monaten eintreffender Brief Marius über Lindas Schwierigkeiten und über ihre Zuneigung für ihn auf.
Die Geschichte ist so leicht und witzig geschrieben, dass man den Ernst mancher Situationen erst im Nachhinein wahrnimmt. Die Komik im Umgang mit dem versoffenen alten Kapitän überdeckt seine Tragik nur scheinbar. Eine Lektüre, die durchaus auch als Klassenlesestoff Anregung zum Nachdenken über den Umgang unter Schülern, zwischen Jungen und Mädchen und in der Familie und mit gesellschaftlichen Außenseitern gibt.

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Diese Rezension wurde verfasst von uwo.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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