Bevor er es wieder tut
- Autor*in
- Dunker, Kristina
- ISBN
- 978-3-423-78281-4
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 254
- Verlag
- dtv
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2015
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Klassenlektüre
- Preis
- 8,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Als der 17-jährige Vincent nach dem Volleyballtraining noch ein Bad im Kanal nehmen will, ahnt er nicht, dass er der 14-jährigen Kim das Leben rettet, die von einem Vergewaltiger schwer verletzt ins kalte Wasser gestoßen worden war. Während Kim sich ins Leben zurückkäpft, liest ein anderes Mädchen die Zeitungsberichte und erinnert sich an den Sommer vor einem Jahr, als sie selbst einem Mann ausgeliefert und nur knapp entkommen war. Könnte es derselbe sein?
Beurteilungstext
Vincent und sein Klassenkamerad Elias, der mit Kim befreundet war, die ebenfalls 17-jährige Johanna, die sich nun Vorwürfe macht, ihren Peiniger nicht angezeigt zu haben, und ein drittes junges Mädchen, das der Vergewaltiger bereits wieder im Auge hat; sie alle leben in einer Kleinstadt, in der man sich früher oder später doch über den Weg läuft. Johanna hatte sich nie dazu überwinden können, über ihr Erlebnis zu sprechen, obwohl oder gerade weil sie den Vergewaltiger kannte und sich vorwirft, zu vertrauensselig gewesen zu sein.
Wer sich schämt und womöglich noch glaubt, selbst Mitschuld an der Vergewaltigung zu haben, deckt jedoch den Täter, der nur süchtig ist nach dem immer neuen Kick und sich das nächste Opfer sucht. Kim unterzieht sich einer Therapie, die ihr hilft, offensiver mit dem Erlebten umzugehen. Währenddessen versuchen Vincent und Elias, selbst Hinweise auf den Täter zu finden. Vincent verliebt sich in Johanna, obwohl sie oft komisch reagiert, doch durch seine Zuneigung findet sie den Mut zur Polizei zu gehen.
Der Roman ist sehr komplex angelegt mit mehreren Handlungssträngen. Das eigentliche Geschehen spielt sich in einem Zeitrahmen von drei Monaten ab - mit zahlreichen Rückblenden in den Sommer vor einem Jahr. Die Erwachsenen spielen weniger eine Rolle. Hauptpersonen sind die Jugendlichen, die lernen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Kapitelüberschriften ‘Kim’, Vincent’, ‘Johanna’ erleichtern die Übersicht wie auch der Schrägdruck bei den eingeschobenen Gedanken- und Erinnerungssequenzen. Es ist nicht reißerisch aufgemacht, sondern lädt eher zum Überprüfen eigener Positionen ein. Das Buch ist nicht nur Jugendlichen sehr zu empfehlen.