Bella BuuuH und die Nachtschule

Schlagwörter

• Abenteuer
• Freundschaft

Teaser

Das kleine, unangepasste Gespenstermädchen Bella Buuuh erlebt ein spannendes Abenteuer, als sie mithilfe eines kleinen Menschenjungen ihre Cousine in Paris retten muss.

Beurteilungstext

Inhalt:
Bella Buuuh hat keine Mutter mehr, deshalb lebt sie bei ihren Tanten und dem gefürchteten Onkel Torres Damast. Das Gespensterleben findet nachts statt. Tagsüber sind die Gespenster Stoffe, Laken oder Gardinen und liegen zusammengefaltet in einer großen Textilfabrik. Bella ist mit ihrem Leben unzufrieden, denn mit ihrer Verwandtschaft, besonders mit den naseweisen Cousins und Cousinen verbindet sie tägliche Streitereien.
Mit Anbrechen der Schulpflicht beginnt für Bella ein neues Leben: Zwar merkt sie, dass sie auch dort mit ihrer unangepassten Art bisweilen aneckt, doch spürt sie auch die Herausforderung, viel Neues lernen und erfahren zu können.
Nach einem Streit mit ihrer Cousine, durch den das ebenso arme wie altkluge Gespenstermädchen Fiola zu einer Tasche vernäht wird, bekommt Bella Buuuh die Gelegenheit der Wiedergutmachung.
Zusammen mit dem Jungen Pinneus und mit der Unterstützung der kauzigen Gespensterlehrerin fährt sie nach Paris, um Fiola aus dem Tresen eines Kaufhauses zu retten. Auf dieser spannenden Mission lernt Bella viel über das Gespensterleben, das Verhältnis zu den Menschen und sich selbst.

Bewertung:
Unni Lindell hat mit dem Gespenstermädchen Bella Buuuh eine pfiffige, kleine Heldin erschaffen: Trotzig ist sie, willensstark, anders als die anderen - aber letztlich hat sie das Herz auf dem rechten Fleck und ist erfolgreich beim Meistern ihres Abenteuers.
Etwas Geduld brauchen die Kinder, denen man das Buch vorliest, jedoch schon. Während der ersten Kapitel erfährt man manch Hintergründiges oder schwer Verständliches, das Bella dort in der Nachtschule lernt. "Gefährliche" Worte wie "Konfektion" fallen, sollen die Gespenster warnen - werden aber für die kleinen Zuhörer nicht weiter erklärt.
Trotzdem können Kinder ab 5 oder 6 Jahren an dem Buch Spaß haben: Die schönen Bilder und die lockere Art von Bella stimmen heiter und regen die Fantasie an. Schön ist auch, dass Bella so gar nichts Gruseliges an sich hat, es reicht noch nicht einmal dafür, den Menschenjungen Pinneus gebührend zu erschrecken. Die beiden werden Freunde und schaffen das Kunststück einer großen, gemeinsamen Reise in die Weltstadt Paris. Dort angekommen streifen sie durch den Louvre, durchschreiten den Triumphbogen und fliegen mit dem Flugzeug. Insofern leistet das Buch auch noch ein wenig Bildungsarbeit, denn die langsam aufkommende Neugier der Grundschulkinder an der "großen, weiten Welt" wird auf diese Weise gleich mit bedient. Und auch das Auge wird nicht vergessen:
Das rund 200 Seiten starke Hardcover Buch ist schön aufgemacht: Es besitzt glänzende Seiten, die zudem etliche schön illustrierte, bunte Zeichnungen enthalten. Die Aufteilung der Geschichte in sechzehn Kapitel ist zum Vorlesen prädestiniert. Ältere Kinder - ab neun Jahre - können es auch allein lesen.
Insgesamt gesehen handelt es sich bei dem viel gepriesenen Buch von der Norwegerin tatsächlich um ein schönes und lohnendes Buch, das trotz einiger "Kanten" zu Beginn die kleinen (Mit-)Leser voll auf ihre Kosten kommen lässt.