Lautlos in den Tod

Schlagwörter

• Familie
• Gewalt

Teaser

Die norwegischen Schwestern Judith, Carol und Lisbeth wuchsen gegen den Willen der Mutter bei der Großmutter auf. Eine von ihnen wurde als Kind vergewaltigt und begann, Männer zu ermorden. Nach längerer Pause schlägt sie wieder zu, und obwohl ihr ein Ermittler auf den Fersen ist, kann sie ihren Kopf aus der immer enger werdenden Schlinge ziehen.

Beurteilungstext

Unni Lindell arbeitet in ihrem Buch mit einem schriftstellerischen Effekt, der das Leseverständnis enorm erschwert. Sie beendet einen Absatz, in dem es um eine bestimmte Person geht und beginnt den nächsten Absatz mit einem passenden Personalpronomen, bezieht sich aber auf einen anderen Protagonisten. Dadurch entstehen gewollte Missverständnisse, die die Leser auf eine falsche Fährte bringen. Technisch ist das Buch also als schwierig einzustufen. Abgesehen davon beschreibt es in einer bedrückenden Stimmung sehr brutale Morde.
Die Bewertung “nicht empfehlenswert” bezieht sich allerdings auf einen anderen Aspekt. Alle Akteure im Buch sind Erwachsene. Ihr Alltag, ihre Weltanschauungen, ihre Handlungen haben nichts mit dem Leben der jugendlichen Zielgruppe zu tun und werden von ihr auch oft nicht verstanden werden. Den einzigen Ansatzpunkt zur Identifikation bietet die Traumatisierung der Mörderin in ihrer Kindheit. “Lautlos in den Tod” ist ein Buch für Erwachsene.