Bärenhunger

Autor*in
Janisch, Heinz
ISBN
978-3-7026-5745-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bansch, Helga
Seitenanzahl
24
Verlag
Jungbrunnen
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Wien
Jahr
2002
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Ben, der Bär hat großen Hunger. Die Biene erzählt ihm von den Honigbergen und Ben macht sich auf den Weg. Unterwegs fragt er viele Tiere nach dem Weg - jedes gibt ihm einen anderen rätselhaften Hinweis. Die Biene gesteht ihm schließlich, dass es die Honigberge gar nicht gebe. Doch Ben glaubt ihr nicht und findet am Ende seine Honigberge doch.

Beurteilungstext

Die Geschichte wird sehr kurz und knapp erzählt.
Pro Doppelseite wird die Begegnung mit jeweils einem der Tiere geschildert. Da gibt z. B. die Katze dem Bären den Hinweis, dass die Honigberge neben dem Milchsee lägen - wo der sich allerdings befinde, wisse sie auch nicht. Der Hund gibt als Orientierungspunkt den Knochenberg, die Maus die Käsepyramide, der Rabe die Brotbrücke an und weitere Tiere ihre jeweils individuelle Vorstellung vom Schlaraffenland- nur keines der Tiere kann sagen, wo genau diese Dinge zu finden sind.
Als die Biene dem Bären schließlich gesteht, dass sie ihn hereingelegt habe und es gar keine Honigberge gebe, will er das nicht glauben, denn er kann diese Berge doch schon riechen!
Die letzte Seite zeigt den Bären, wie er glücklich lächelnd auf einen honiggelb schimmernden Hügel blickt, der viel größer ist, als er ihn sich vorgestellt hat. In der bildlichen Darstellung bleibt dabei in der Schwebe, ob es sich tatsächlich um ein Gebilde aus reinem Honig handelt oder ob der Lichteinfall auf einem Weizenfeld diesen Eindruck hervorruft. Auch der Text gibt keine eindeutige Lösung - und das ist selten genug in Kinderbüchern.
Wer will, kann also glauben, der Bär habe den ersehnten Honigüberfluss gefunden. Ebenso bleibt die Möglichkeit zu glauben, dass der Bär einem Hirngespinst nachgelaufen ist und schließlich nur einer optischen Täuschung aufgesessen ist - eine Deutung, zu der sicher erst Kinder im Vorschulalter in der Lage sein werden. Letztendlich ist die Auslegung egal - denn der Bär hat offensichtlich sein Glück gefunden - so oder so.
Der offene Ausgang der Geschichte kann Überlegungen zur Kraft der Fantasie und zu eigenen Schlaraffenlandfantasien anregen.

Die großflächigen kolorierten Zeichnungen gehen über die Aussagen des Textes hinaus. Sie bilden das jeweils genannte Schlaraffenland ab: Da rudert z. B. der Bär über einen Milchsee, auf dem die Katze entspannt auf einer Luftmatratze liegt und ein langer Strohhalm aus ihrem Maul direkt in die Milch führt.
Unterschiedliche Bildformate und ungewöhliche Formatüberschreitungen sorgen für Lebendigkeit: teils zieht sich das Bild rechteckig über eine Doppelseite, teils reicht es in quadratischem Format über 3/4 der Doppelseite. Immer wieder durchbrechen einzelne Elemente den Rahmen des Bildes: mal ragt ein Kopf über den Bildrand, mal fliegt eine Biene aus dem Bild hinaus auf die weiße Fläche, auf der der Text abgebildet ist. Zusätzlich gibt es viele witzige Details und ungewöhnliche Bildausschnitte und originelle Blickwinkel zu entdecken.


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Diese Rezension wurde verfasst von Ah.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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