Ausgewechselt

Autor*in
Schubert, Ulli
ISBN
978-3-499-21370-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
144
Verlag
Rowohlt
Gattung
Ort
Reinbek
Jahr
2007
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
6,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Beim entscheidenden Fußballspiel um den Aufstieg wird anstelle des Stammspielers Chris der Ersatzmann aufgestellt, eine Begründung für seine Entscheidung liefert der Trainer nicht. Als Chris diesen später für eine Aussprache aufsucht, liegt der Mann bereits tot in der Wohnung und Chris gilt zunächst als Hauptverdächtiger. Er macht sich eigenmächtig auf die Suche nach dem Täter...

Beurteilungstext

"Ausgewechselt" als einen Thriller zu bezeichnen, wie es der Untertitel verspricht, scheint etwas hoch gegriffen - dafür fehlt eindeutig der Nervenkitzel. Ulli Schuberts Erzählung ist eine leicht bekömmliche Unterhaltung, die sich einfach konsumieren lässt und die ausreichend spannende Momente bietet.
Erzählt wird aus der Perspektive des ca. 17-jährigen Christoph, einem leidenschaftlichen Fußballer, der mit seinem Verein kurz vor dem Aufstieg in die Junioren-Bundesliga steht. Direkt vor dem alles entscheidenden Spiel kündigt der Trainer dem Protagonisten an, dass er nicht spielen werde. Gründe werden nicht genannt. Als Chris auf dem Nachhauseweg dann auch noch einen seltsamen Anruf seiner Freundin erhält, und glaubt, dass diese mit ihm Schluss machen will, ist er völlig verzweifelt. Wegen des Spielverbots möchte er Rücksprache mit dem Trainer halten, doch als der Junge dort ankommt, liegt der Mann bereits erschlagen in der Wohnung. In Panik flüchtet Chris, wird von der Polizei für den Mörder gehalten und versucht mit Hilfe seines Freundes Max, einem Polizeireporter, den Täter auf eigene Faust zu finden.
Die Handlung verläuft flüssig und bietet auch verschiedene Höhepunkte, so z. B. den unglücklich verlaufenden Versuch Chris', in der Hamburger Zockerszene Informationen über seinen Trainer herauszubekommen. Allerdings wird erfahrenen Lesern leider allzu schnell deutlich, dass die plötzlich verschwundene Freundin des Protagonisten mit dem Mord zu tun haben wird. Dieser Verdacht erhärtet sich bereits frühzeitig, da sie weder ihre Beziehung zu Chris beenden möchte noch Gründe für ihr Verschwinden deutlich werden. Spätestens, als auf der Beerdigung des Trainers ein Mädchen eine schwarze Rose in das Grab wirft und ihn als "Schwein" verflucht, wird klar, dass der Mord sexuelle Hintergründe haben wird, in die die Spielerfreundinnen verstrickt sind. Gerade das daraus resultierende Frauenbild ist unbedingt zu kritisieren. Vielleicht mag sich das Gros der Fußballer Freundinnen wie in dem Roman wünschen, die sich sogar sexuell missbrauchen lassen, damit ihr Freund wieder spielen darf. Mir scheint diese Darstellung aber erheblich an der Realität vorbeizugehen. Das soll nicht heißen, dass es derartige Versuche von Trainern et al. nicht gibt, die dargestellte Bereitwilligkeit aber, mit der sich die Mädchen der Erpressung beugen, passt nicht zum Bild moderner junger Frauen zu Beginn des 21. Jahrhunderts.
Als Resümee ist festzuhalten, dass "Ausgewechselt" eine kurzweilige und leicht verständliche Lektüre ist. Gerade das Thema "Fußball" in Verbindung mit einem Krimi mag auch weniger lesebegeisterte Jungen zu dem Buch greifen lassen, so dass man großzügig über die durchaus vorhandenen Schwächen des Buches hinwegsehen sollte.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von str.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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