Aufbruch ins Ungewisse: Expedition in Amerikas unbekannten Westen

Autor*in
Nessmann, Philippe
ISBN
978-3-451-71013-1
Übersetzer*in
Baumgartner, Anke
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
187
Verlag
Herder
Gattung
Ort
Freiburg
Jahr
2010
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Im Jahre 1804 brechen M. Lewis und W. Clark zu einer aufregenden Expedition durch Amerikas unbekannte Weiten auf: Sie erforschen und dokumentieren den bisher unbekannten Kontinent, treffen dabei auf zahlreiche Gefahren und schließen und gewöhnliche Freundschaften.

Beurteilungstext

Bei diesem Buch handelt es sich in vielerlei Hinsicht um einen Glücksgriff: Auf den ersten Blick mutete es zwar eher etwas unspektakulär an, da auf dem Cover neben den Köpfen zweier altmodisch gekleideter Männer eine Szene wie aus einem Cowoboyfilm zu sehen ist. Schlägt man die ersten Seiten auf, so findet sich eine Überraschung: Die Erzählung ist keineswegs linear-einfach gehalten, vielmehr wird die gesamte Expedition als Rückblende erzählt. Der Ich-Erzähler in der Einleitung entpuppt sich erst nach und nach als einer der beiden Expeditionsleiter, der seinem Ziehsohn die Geschichte auf dessen Anfrage hin wie schon viele Male zuvor erzählt. Eine weitere Überraschung begegnet dem Leser im 1. Kapitel: Die Geschichte beginnt nämlich keineswegs mit den Vorbereitungen für die Reise durch das unbekannte Amerika, sondern macht den Leser mit einem jungen indianischen Mädchen bekannt, die auf grausame Weise von ihrer Familie getrennt wird. Nach und nach erfährt man, dass es sich bei diesem Mädchen um Sacagawea handelt, einer Indianerin vom Stamm der Schoschonen, einer Legenden in Amerika und der Mutter des zu Beginn erwähnten Ziehsohnes von William Clark.
Zwar steht natürlich auch die herausragende Reise der beiden Forscher im Vordergrund dieses Romans, angereichert durch Tagebucheinträge, Briefe, einen umfangreichen Informationsteil mit Originalfotos und Karten und detaillierten Beschreibungen der Erlebnisse. Aber immer wieder wird Sacagaweas ungewöhnliches Leben in den Blick genommen und als das einer mutigen Frau beschrieben, die ihren Weg geht und sich trotz zahlreicher Widrigkeiten selbst treu bleibt.
Abgesehen von den dargestellten narrativen Besonderheiten überzeugt der Roman durch thematische Tauglichkeit für den Unterricht: So kann man sehr gut z.B. im Deutschunterricht in Klasse 7 zum Thema Reiseberichte einzelne Textausschnitte erarbeiten oder den gesamten Roman gemeinsam lesen. So sind besonders die unvoreingenommenen Beschreibungen der Indiander durch die Wissenschaftler wichtige Berichtformen, die mit anderen Texten gut verglichen werden können.
Im Anhang findet sich neben einem kurzen Nachwort des Autors eine Seite mit Anmerkungen und Worterläuterungen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RD.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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