Auf der Suche nach dem Schneemann

Autor*in
Dedieu, Thierry
ISBN
978-3-907114-21-6
Übersetzer*in
Gehlert, Sylvia
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Dedieu, Thierry
Seitenanzahl
64
Verlag
Aracari
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)
Ort
Zürich
Jahr
2021
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Vorlesen
Preis
18,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Wer hat noch nicht eine unvergessliche Zeit erlebt und hat danach irgendwie auf den harten Boden der Realität zurückkehren müssen? Die Erfahrung machen in diesem Bilderbuch vier tierische Protagonisten mit ihrem Schneemann-Freund. Wohin ist er entschwunden? Ist die Zeit mit ihm unwiederbringlich verloren?

Beurteilungstext

Werden nur die gedruckten Wörter gelesen, sind Leser und Leserinnen mit der Geschichte schnell durch. Selten sind auf einer Doppelseite mehr als fünf Sätze zu lesen, meistens auch nur einfache Hauptsätze. Die schwierigsten Wörter sind geographische Eigennamen. Von daher ist es auch gut als Erstleselektüre geeignet, zumal die Buchstaben groß gedruckt sind und die Sätze sich gut überblicken lassen.
Die Geschichte handelt von fünf Tierkindern, die während des Winters eine gute Zeit mit einem Schneemann – bzw. dem Scheemann(archetyp) – verbringen. Mit steigenden Temperaturen findet diese Zeit ein trauriges Ende. Der Schneemann ist eines Tages nicht mehr. Wohin er verschwunden ist, ist den Tierkindern: einer Eule, einem Eichhörnchen, einem Hasen und einem Igel, ein Rätsel. Dieses Rätsel wollen sie nun lösen und den Schneemann und ihre gute Zeit mit ihm wiederfinden.
So eine Geschichte kommt häufiger vor. Diese wird aber durch die Bilder zu etwas Besonderem. Das Buch hat ein Folio-Format, ist also etwas größer als DIN-A4. Die Bilder nehmen durchweg eine Doppelseite ein und oft entspricht der Blickwinkel einer filmischen Naheinstellung. Dadurch ist der Blick auf die Protagonisten fokussiert und die Umgebung gerät in den Hintergrund. Sie ist oft nur angedeutet, indem nur die Mitte eines Baumstamms zu sehen ist, oder auch unscharf. Zum einen lässt es die Darstellungen der Tierkinder lebensgroß wirken. Sie erscheinen dadurch realer. Der Leser oder die Leserin kann sich als Teil der Geschichte fühlen. Zum anderen werden dadurch Details wichtiger. Das sind beispielsweise Hüte und Mützen, die oft wechseln. Auch nonverbale Kommunikationsmittel, wie Körperhaltung, Gestik und Mimik kommen dadurch mehr zur Geltung.
Eine Aufgabe der Bilder ist es anscheinend, die emotionale Dimension der Geschichte darzustellen. Das geschieht durch die Momentaufnahme der Protagonisten in Relation zum Schrifttext auf der Seite oder durch die Bildkomposition und die Farbstimmung des Hintergrundes. Da sitzen die Vier fast am Ende ihrer Reise auf einem Steg im gelb-orange-roten Halbdunkel, die Beine baumeln über dem Wasser, die Köpfe sind nach unten geneigt. Links unten geht die Sonne im Meer unter; die Suche – so eine Deutung – steht kurz davor, unglücklich zu enden, Trauer setzt sich in den Körpern fest.
Die Bilder geben der Geschichte auch eine fantastische Note, offensichtlich weil Wildtiere keine Kleidung tragen. Sie sind auch in dem Sinne fantastisch, weil sie die Fantasie anregen. Vielleicht wegen der bildgewaltigen Emotionen und den Lücken, die Bilder und Text hinterlassen, können Leser und Leserinnen zum genauen Hinsehen und Weiterdenken angeregt werden. Wo findet die Handlung statt? Was passiert eigentlich genau? Wie stehen die Tierkinder zueinander oder zur dargestellten/gelesenen Situation?
Es ist so, als würden mit diesem Buch nur die schönsten und beeindruckendsten Fotomomente einer Reise vorliegen. Die Bilder warten nun darauf, erklärt und zusammen erzählt zu werden. Obwohl das Bilderbuch schnell gelesen ist, kann ein Zwang entstehen, es immer wieder anzuschauen, um zu entdecken, was noch alles in der Geschichte zu sehen und zu erleben ist.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Thomas Bitterlich; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 06.05.2023

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