Auf den Spuren der Eisbären

Autor*in
Osborne, Mary Pope
ISBN
978-3-8337-1557-0
Übersetzer*in
Rahn, Sabine
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
Verlag
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2006
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das magische Baumhaus bringt Anne und Philipp in die Arktis. Dort treffen sie auf einen Robbenjäger und seine sibirischen Huskys. Eingepackt in Kleidung aus Robbenfell, erkunden sie die Umgebung um das Iglu. Dabei treffen sie auf Bären, vergnügen sich im Eis, bewundern das Polarlicht und fahren mit einem Hundeschlitten. Währenddessen lösen sie Morgans Rätsel, um zurückreisen zu können.

Beurteilungstext

Auf dieser Reise erhalten die Zuhörer einen detaillierten Einblick in das Leben in der Arktis. Typische Kleidung, Behausung, Speisen, Bräuche, Tiere und Naturschauspiele werden näher beschrieben und erläutert. Mensch und Natur leben in dieser Folge in Einklang, weil Natur hier nicht über den unmittelbaren Lebensbedarf hinaus ausgebeutet wird. Zudem wird gezeigt, wie Menschen von Tieren gelernt und sich der Umgebung angepasst haben.

Zur gesamten Reihe:

Die Reihe “Das magische Baumhaus” erzählt von den Abenteuern des achtjährigen Philipp und seiner um ein Jahr jüngeren Schwester Anne. Sie reisen mit dem magischen Baumhaus aus dem Wald ihres Heimatortes Pepper Hill an andere Orte und in andere Zeiten. Jede CD wird von einer mystisch klingenden Titelmusik ein- und ausgeleitet. Kurze Zusammenfassungen zu Beginn ermöglichen eine Einordnung in das bisherige Geschehen und machen es möglich, dass man auch ohne Kenntnis der vorherigen Folgen zuhören kann. Die immer gleiche und auch immer wieder in voller Länge beschriebene Zeremonie der Reise mit dem Baumhaus (deuten auf ein Bild, sagen “Ich wünschte, wir wären dort”, aufkommender Wind, sich steigernde Drehbewegungen des Baumhauses, schließen der Augen) zu Beginn und am Ende jedes Abenteuers nimmt ritualähnlichen Charakter an und eröffnet als weitere Interpretationsmöglichkeit die der Deutung der Abenteuer als Phantasiereise. Und zwar im doppelten Sinn: Sie ist von den Zuhörern zu leisten, aber auch Anne und Philipp reisen vielleicht nur in ihrer Phantasie.
Dass diese Phantasiereise im Falle der Hörer gelingt, dazu trägt Frank-Lorenz Engel bei. Er erzählt und spricht mit großer Stimmenvielfalt verschiedene Rollen, er macht zuweilen auch Geräusche und vermittelt dem Zuhörer das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein.

“Das magische Baumhaus” nimmt für seinen phantastischen Rahmen Anleihen bei und Bezüge zu anderen Werken der phantastischen Literatur - die Fee Morgan gibt sich als Schwester König Arthus´ und Bibliothekarin von Camelot zu erkennen, der große Zauberer Merlin ist ihr Widersacher, ein seltsames Kaninchen erinnert an “Alice im Wunderland” ... - die bereisten Orte jedoch liegen in der Wirklichkeit. Dabei kann es sich um vergangene Epochen (Steinzeit, Altes Ägypten) oder um Zukunftsvisionen (Basisstation auf dem Mond, extraterrestrisches Leben) oder um geographische Regionen (Regenwald, Ozean) handeln.

Hinter jeder Folge verbirgt sich ein Thema, zu dem mehr oder weniger viel Sachwissen vermittelt wird. In der Regel werden zentrale Begriffe erklärt, indem Philipp im jeweiligen Buch nachschlägt und Erklärungen vorliest. Diese werden von ihm und Anne kommentiert und durch Beobachtungen und Erkundungen am Schauplatz des Geschehens vervollständigt. Eine Festigung und Wiederholung erfolgt, wenn Philipp sich wichtige Dinge in seinem Notizbuch notiert und - wie ein typischer Lese- und Schreibanfänger - dabei mitspricht. Zuweilen werden wichtige Erkenntnisse am Ende eines Abenteuers im Gespräch der Helden miteinander entwickelt. Besonders gelungene Folgen können so durchaus als Motivation und zum Erarbeiten eines entsprechenden Themas in der Grundschule dienen. Die von Philipp angewendeten Mittel zur Beschaffung von Informationen können von den Kindern aufgegriffen und zur vertiefenden Bearbeitung angewendet werden.

Die Geschichte wird von den zwei unterschiedlichen Charakteren und Eigenschaften der Geschwister getragen. Philipp ist der zurückhaltende, dabei wissbegierige und vorsichtige große Bruder mit Brille, Anne die kleine Schwester, die unbekümmert auf ihre Gefühle setzt, an scheinbar Unmögliches glaubt, handelt, statt lange nachzudenken, und von der es eine Überraschung ist, zu erfahren, dass auch sie bereits lesen kann. Durch die Fee Morgan wird zum Ausdruck gebracht, dass beide sich perfekt ergänzen und nur ihnen beiden gemeinsam es möglich ist, die ständigen Aufgaben und Rätsel zu lösen. Wissensdurst und Phantasie anstelle des Ausschließens von (noch) nicht wissenschaftlich Bewiesenem gehen hier eine glückliche Allianz ein. Die Geschwister helfen der Fee Morgan, sich gegenseitig und begegnen den Menschen und Tieren in ihren Abenteuern mit Respekt.

Die rund 40-minütigen Folgen sind zumeist spannend und geben einen guten Einblick in fremde Lebenswelten, so dass die Neugier von Kindern geweckt und sie zu eigenem Nachforschen angeregt werden.

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Diese Rezension wurde verfasst von sr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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