Armut. Schüler fragen nach

Autor*in
Bauer, Jutta
ISBN
978-3-551-25116-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Haines, Katharina J.
Seitenanzahl
157
Verlag
Carlsen
Gattung
SachliteraturTaschenbuch
Ort
Hamburg
Jahr
2017
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

„Wie fühlt sich Armut an?“ Verschiedene Leute geben verschiedene Antworten: „Wenn der Kühlschrank leer ist und man gucken muss, wie und wo man was herbekommt“ (Niko) oder „Straße ist richtig nervenaufreibend. Man muss viel kämpfen.“ (Laura-Ann) Oder „Mal so, mal so. Insgesamt hilflos.“ (Vincent). Auf diese und noch viele weitere Schülerfragen gibt es hier sehr persönliche Antworten.

Beurteilungstext

Armut hat viele Gesichter, sie sieht in Indien anders aus als auf unseren Straßen und Städten. Zum Beispiel ist im reichen Stadtstaat Hamburg jedes 5. Kind arm. Und im jährlichen Oxfam-Armutsbericht von 2016 stand zu lesen, dass die 8 reichsten Milliardäre mehr Vermögen besitzen als die gesamte ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. Wen das nicht empört, dem ist nicht zu helfen!
Jutta Bauer hat mit Schülerinnen und Schülern einer Hamburger Schule Fragen gestellt – Fragen danach, was Armut ausmacht, aber auch, was Reichtum bedeutet. Es sind Fragen aller Art: Philosophische („Wieso gibt es Armut auf der Welt?“), Ethisch-Religiöse („Wieso erlaubt Gott, dass es Armut gibt?“/ „Dürfen Arme klauen, wenn ihnen keiner Geld gibt und sie selbst nichts mehr haben?), Politische („Warum werden Wohnungen immer teurer?/Wie kann man Armut verhindern?“) und Psychologische („Wie fühlen sich Kinder in Armut?“). Die Jugendlichen stellen sehr konkrete Fragen an Wissenschaftler, Politiker, Kirchenvertreter. So sind die Antworten auch entsprechend divers: Auf die Frage, ob Arme selbst schuld sind an ihrer Armut, antwortet die Islamwissenschaftlerin mit „nein“, während der Professor für Buddhismuskunde sagt, dass Armut eine Strafe für ein Vergehen in einem früheren Leben ist. Die Antworten vor allem derjenigen, die wirklich in Armut leben – und die Schüler und Jutta Müller haben sich genau dort ihre Gesprächspartner gesucht – sind sehr präzise und zugleich berührend: Seien es Antworten auf Fragen wie Wo gehst du zur Toilette? Oder Woher bekommen Sie etwas zum Anziehen? Oder auf so Grundlegende nach der Ursache des Abrutschens in die Obdachlosigkeit und den meist nicht mehr vorhandenen Kontakten zur Familie. Antworten von Idolen wie Samy Deluxe oder Dirk Nowitzki, wie sie zu einem so guten Job oder ihrem Geld gekommen sind – bei allen war eine Portion Glück dabei – zeigen, wie die Autorin das Thema einkreist.
Infografiken zum Thema und Begriffserklärungen in den Innenklappen ergänzen den Eindruck ebenso wie die Kurzbiografien der im Buch Befragten.
Jutta Bauers typische, klare und bunte Illustrationen, hier auch durch viele freundliche Miniaturbilder ergänzt, von K.J. Haines in ein auch für „Struggling Readers“ ansprechendes lockeres Layout gebracht und vom Verlag in ein passendes Format und Papier gepackt wurden, machen alles in allem ein spannendes, anschauliches und informatives Sachbuch zum Thema, das hoffentlich viele LeserInnen findet!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von SRAn; Landesstelle: Hessen.
Veröffentlicht am 05.03.2019

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