Am dunklen Fluss

Schlagwörter

• Abenteuer
• Natur
• Tiere

Teaser

Tief in einem sumpfigen, dunklen Wald wohnt eine kleine Familie. Nicht etwa Menschen, sondern ein alter, einsamer Kettenhund, eine ausgesetzte Katze und ihre beiden Kätzchen. So eine ungewöhnliche und zugleich doch liebenswerte Familie scheint hier fehl am Platz zu sein, und deshalb müssen sich die Vier schon bald auch gegen viele Gefahren, wie z.B. der brutale Besitzer oder die hungrigen Raubtiere, wehren…

Beurteilungstext

Dass es sich hier bei diesem Buch um eine Tiergeschichte handelt, erkennt man schon am Cover: In einer Unterkunft aus Holz liegt ein Bluthund, neben ihm zwei Katzen, die den Betrachter verspielt anschauen. Liest man sich den Klappentext hinten auf dem Buch durch, liest man ein Zitat aus dem Buch. Es ist keine wirkliche Inhaltsangabe und weckt daher das Interesse beim Leser, um was es hier überhaupt geht. Voller Erwartung geht man nun also das Buch an.
Zuerst findet man eine Widmung der Autorin, die dem Leser gleich etwas zu denken gibt. Noch gespannter und womöglich auch etwas verwirrter, beginnt man das erste Kapitel zu lesen. Durch den sehr detaillierten und interessanten Erzählstil findet man sofort in das Geschehen ein. Der allwissende Erzähler berichtet sehr schön von der Umgebung und besonders von den Gedanken und Gefühlen der Charaktere. Man kann sich alles gut vorstellen und hat schon bald ein bestimmtes Bild vor Augen und fühlt gleich wie die Tiere. Die direkte Anrede und die rhetorischen Fragen tragen auch dazu bei, dass sich der Leser angesprochen fühlt und die Gefühle nachvollziehen kann.
Den Inhalt könnte man in zwei Geschehen einteilen. Es findet sehr oft ein Szenenwechsel zwischen den Kapiteln statt und zum Schluss auch in den Kapiteln.
Das eine Geschehen erzählt von dem Hund und der ausgesetzten, trächtigen Katze, die ihn als ihre neue Familie wählt. Schon bald bringt die Katze zwei kleine Kätzchen zur Welt, einen Kater und eine Katze. Zusammen leben die Vier in Frieden und Glückseligkeit. Doch wenn da nur nicht der brutale und böse Besitzer des Hundes wäre. Er erfährt durch einen Zufall von seinen neuen "Untermietern" und will sie als Krokodilköder missbrauchen. Ein verzweifelter Kampf ums Überleben beginnt, der seine Opfer fordert und schließlich doch ein Happy End hat.
Das zweite Geschehen handelt von einer Schlange, die nur auf Rache sinnt. Ihre geliebte Tochter verließ sie nämlich einst für einen Adler, der sich für sie in einen Menschen verwandelte, und lebte mit ihm fortan auch als Mensch in einer glücklichen Beziehung. Die beiden wohnen bei einem Indianerstamm und haben ein Kind. Doch die Mutter fühlt sich (auch aufgrund eigener schlechter Erfahrungen mit Menschen) betrogen und will ihre Tochter zurück und scheut auch nicht davor die junge Familie zu zerstören.
In dieser Erzählung spielt Magie eine sehr wichtige Rolle. So können sich die Tiere in Menschen verwandeln und miteinander kommunizieren.
Schließlich laufen die beiden Handlungsstränge in einem zusammen und das Buch findet ein gemeinsames Ende.
Die Bilder sind sehr liebevoll gezeichnet, doch leider nur grau und es gibt meiner Meinung nach viel zu wenig davon.
Alles in allem ist dieses Buch gelungen. Es bringt den Kindern Natur- und Tierschutz auf eine besondere Weise näher und ist auf jeden Fall auch für Erwachsene geeignet.