Alles, was du denkst
- Autor*in
- Uschmann, OliverWitt, Sylvia
- ISBN
- 978-3-407-82392-2
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 112
- Ort
- Weinheim
- Reihe
- Super lesbar
- Jahr
- 2023
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Freizeitlektüre
- Preis
- 10,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Wie weit würdest du gehen, um ein*e berühmte*r Influencer*in zu werden? In diesem dystopischen Jugendroman versucht Jana ihre magische Fähigkeit zu nutzen, damit sie endlich erfolgreich wird. Doch da hat sie die Rechnung ohne die Vernetztheit des Internets gemacht und somit entpuppt sich ihr Traum allmählich als Albtraum.
Beurteilungstext
In einer Welt, in der Social Media quasi omnipräsent ist, möchte Jana nur eines: endlich eine richtige Influencerin mit vielen Followern sein! Doch bisher schien ihr dies nicht zu gelingen. Von ihrer Oma erfährt Jana schließlich, dass sie eine magische Fähigkeit besitzt, durch die alle Menschen komplett ehrlich zu ihr sind. Diese Fähigkeit probiert Jana zunächst in ihrem direkten Umfeld im Alltag aus, beschließt dann aber, diese auch für ihren Kanal zu nutzen. Nicht wissend, was ihr Appell an die Menschheit, endlich ehrlich zu sein und ihr zu sagen, was sie wirklich denken, auslösen kann, tritt sie dadurch eine riesige Katastrophe los. Denn nicht nur ihre Mitschüler*innen sind von nun an vollkommen ehrlich zueinander, sondern auch alle anderen Menschen, von Lehrer*innen über Bürger*innen ihres Dorfes, bis hin zu Politiker*innen. Sie alle sagen von nun an die Wahrheit und lösen dadurch Streit, Hass und Krieg aus. Auch nach einem ersten Lösungsversuch von Jana und ihren Freundinnen, dass die Menschen sich überlegen sollen, wie sie ihre begrenzte Lebzeit verbringen möchten, können nicht alle Probleme aus der Welt geschaffen werden. Der Krieg tobt einfach weiter. Letztlich scheint die einzige Lösung ein Shutdown der Sozialen Medien zu sein.
Oliver Uschmann und Sylvia Witt fokussieren in ihrer Dystopie das brandaktuelle Thema der Sozialen Medien und der unter vielen Jugendlichen damit einhergehenden Sehnsucht nach Berühmtheit als Influencer*in. Thematisiert werden ebenso politische Anspannungen, sowie das Aussterben von Kleinbetrieben durch Konkurrenz von größeren Betrieben. Schließlich bangt Janas Vater als Bäckereibetreiber um seine Existenz, aufgrund der konkurrierenden Bread Boyz. Untermalt wird die Geschichte durch verschiedene Vergleiche von Orten, Menschen und Gegenständen mit Farben, die die erzählten Passagen greifbarer machen.
Trotz der aktuellen Thematik bleibt fraglich, ob der Lösungsweg, die Bewertungs- und Kommentarfunktionen im Internet, sowie die Sozialen Medien selbst abzuschaffen, als erfolgreicher Ausgang und folgerichtige Entscheidung zu bewerten sein kann. Abgesehen von der Abwegigkeit einer tatsächlichen Durchsetzung davon in der Realität, scheint auch fraglich, ob dieser Lösungsweg Probleme wie einen Krieg verhindern könnte.
Nichtsdestotrotz ist der Jugendroman durch seine Schriftgröße, den kurzen Absätzen und der geringen Seitenzahl für Jugendliche ab 13, deren Lesekompetenz gestärkt werden soll, sehr geeignet! Die Geschichte an sich ist kurz und kompakt zusammengefasst, für Leser*innen, denen das Lesen schwerfällt, hat diese Dystopie folglich hohes Potenzial!