Alle gegen Lukas
- Autor*in
- Wildenhain, Michael
- ISBN
- 978-3-473-38575-1
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Marcus, Eike
- Seitenanzahl
- 44
- Verlag
- Ravensburger
- Gattung
- ErstlesebuchTaschenbuch
- Ort
- Ravensburg
- Jahr
- 2017
- Preis
- 4,99 €
- Bewertung
Teaser
Lukas wird in der Schule von seinen Mitschülern gemobbt. Auch Amelie hat keinen guten Stand in der Klasse. Als sie mal wieder geärgert wird, wächst Lukas über sich hinaus.
Beurteilungstext
Seine Eltern haben es gut mit Lukas gemeint, als sie aus der Stadt an den Stadtrand gezogen sind. Hier denken sie, wäre es sicherer für ihren Sohn und ihm blieben Prügeleien erspart. Weil Lukas keine Petze sein möchte, verrät er ihnen nicht, was er in der Schule mit seinen neuen Mitschülern aushalten muss. Jeden Tag treiben sie es mit ihren Hänseleien, Spott und später auch tätlichen Angriffen weiter. Amelie geht es nicht besser. Sie wird tyrannisiert, weil sie sehr kräftig ist. Neben ihr sieht Lukas spindeldürr aus, was in etwa seinen Gefühlen entspricht in Anbetracht der Ohnmacht, die er den Tätern gegenüber empfindet. Wenn nur sein Bruder hier wäre, der würde Lukas helfen können…
Das Erstlesebuch (in der Silbenmethode) greift ein dauerhaft aktuelles Motiv auf – Mobbing unter Kindern. Lukas wird zum Opfer, weil er neu ist und nicht demselben Lebensstil folgt wie die anderen (schicke Frisur, modische Kleidung, ökologische Vollwerternährung). Amelie ist dick und damit auch ein gefundenes Angriffsziel. Von den Lehrern und Eltern erfährt der Leser nichts, im Zentrum steht der Konflikt unter den Kindern. Lukas bezieht die Erwachsenen absichtlich nicht ins Geschehen hinein, da er sich davon eine Verschlechterung seiner Lage erwartet, wenn er als Petze gilt. Dass Kinder derartige Gedanken haben ist nachvollziehbar, dass ein Kinderbuch dies konserviert ist kritisch zu sehen. Kinder sollten Konflikte zuerst untereinander klären, aber Mobbing unterscheidet sich von einem üblichen Konflikt unter Kindern. Daher reicht es oft nicht aus und kann sogar gefährlich werden, wenn die Lösung darin besteht, dass Kind zu bestärken, damit es sich wehrt. Die Gefühle von Lukas werden gut benannt und das Buch eignet sich dafür, anderen Kindern die Sicht von Mobbingopfern nahezulegen. Wenn dann die Lösung des Buches eine andere wäre...