Akhil Kakerlake und Neena Stinkefisch

Schlagwörter

• Emanzipation
• Kulturen
• Politik

Teaser

Neena und Akhil leben im Süden Indiens auf dem Land. Beide möchten weiter zur Schule gehen, vielleicht sogar studieren, doch ihre Familien sind bitterarm. Durch Zufall erfahren die beiden, dass eine Zahnärztin aus der Großstadt ihnen helfen könnte.

Beurteilungstext

Neenas Vater ist Muscheltaucher, Akhils Vater Kokosnusspflücker und Träger. Obwohl auch die Mütter und Großmütter der Kinder arbeiten, sind die Familien arm. Dennoch haben Neena und Akhil einen Traum: Sie wollen weiter zur Schule gehen und einen Beruf lernen. Dank der Unterstützung durch eine europäische Zahnärztin haben sie eine reelle Chance, dass sie ihre Pläne verwirklichen können.
Marie-Thérèse Schins versucht, den europäischen Lesern den Alltag von Neena und Akhil nahe zu bringen. Sie beschreibt ihren Tagesablauf, die Gestaltung der Häuser, die Arbeitsbedingungen der Eltern. Nach einem Unfall bringt Neena ihren Vater in die Klinik in der Stadt, so dass ein weiterer Handlungsbereich hinzu kommt. Auch Akhils Familie fährt in die Stadt, um in einem Park den Geburtstag der Mutter zu feiern.
Ein Buch, das den europäischen Lesern eine fremde Kultur nahe bringt, ist natürlich eine gute Sache. Leider hapert es bei “Akhil Kakerlake und Neena Stinkefisch” an der zielgruppengerechten Umsetzung der Thematik. Die Erzählsprache des Buches ist hölzern und oft auch etwas altmodisch in der Wortwahl. Sie greift die Spannungsbögen der Handlung nur unzureichend auf und transportiert nur schlecht die Stimmungen der Protagonisten. Dadurch wird das Buch trotz inhaltlicher Highlights regelrecht langweilig.
Die wenigen zweifarbigen Zeichnungen der Autorin sind sehr abstrakt. Sie sind kaum geeignet, den Lesern die Inhalte des Buches näher zu bringen.
“Akhil Kakerlake und Neena Stinkefisch” ist zwar ein technisch eher mittelmäßiges Buch, aufgrund seiner Thematik aber gerade noch empfehlenswert.