Adresse unbekannt
- Autor*in
- Nielsen, Susin
- ISBN
- 978-3-8251-5226-0
- Übersetzer*in
- Herre, Anja
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Mechanic, Leslie
- Seitenanzahl
- 284
- Verlag
- Urachhaus
- Gattung
- Buch (gebunden)
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2020
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 17,00 €
- Bewertung
Teaser
Wer kann sich das schon vorstellen, wie es ist keinen festen Wohnsitz zu haben? Der 12-jährige Felix eigentlich auch nicht, denn er lebt ja mit seiner Mutter Astrid in Vancouver (Kanada) in einem Minibus, geht dort zur Schule und hat zwei allerbeste Freunde. Dass seine Mutter ein Talent dafür hat, immer wieder - ohne es beabsichtigt zu haben - in Schwierigkeiten zu geraten, wird ihm erst allmählich klar. So versucht er alles um ihr und damit ebenso sich selber zu helfen. Die Teilnahme an einer Quizshow im Fernsehen bietet einen Ausweg.
Beurteilungstext
Das Cover verweist bereits auf die Situation, in der Felix steckt. Der VW-Bus steht vor einem Bauzaun, eine Schnur mit seiner Wäsche (Shorts, Socken, T-Shirt) ist an den Rückspiegeln befestigt, während er selber auf dem Dach hockt und sich mit seinem Haustier, einer Rennmaus, unterhält. In der Ich-Form berichtet er dann einer Polizistin - er hatte selber die Polizei gerufen, weil seine Mutter belästigt worden war - von seinem Leben in der Kleinfamilie. Bis zu seinem siebten Lebensjahr hatten sie noch bei seiner Großmutter gewohnt, die ihm Sagen aus ihrer Heimat Schweden erzählte und ihm einen selbstgenähten Tomte (Kobold) aus Filz schenkte, der ihn beschützen sollte. Dieser ist hinter der Frontscheibe, wie auch zu Beginn der vier großen Kapitel von August bis November, beim Bus zu sehen.
Felix scheint eigentlich nichts zu vermissen, er ist glücklich mit seiner Mutter und kommt in der Schule gut zurecht, aber je älter er wird, desto mehr schaut er auch von außen auf seine Situation und versucht seinen Beitrag zum Lebensunterhalt zu leisten. Als der Winter bevorsteht, wird die Situation allerdings unhaltbar. Weil Felix die Leser nicht nur an seinen Gesprächen mit Freunden, Lehrern, Geschäftsleuten usw. sowie an seinen Gedanken teilhaben lässt, sind diese ganz auf seiner Seite. Bedauert werden will Felix auf gar keinen Fall, er ist niemals larmoyant, doch je mehr Einzelheiten man erfährt, desto mehr bewundert man ihn auch und hofft für ihn auf einen guten Ausgang. Und er hat Überlebensstrategien, von denen man vielleicht auch einige übernehmen sollte - für die Diplomatie im Alltag, so z.B. die aufmerksame Beobachtung seiner Umgebung und den "Ratgeber für Lügen aller Art" S. 37 - 39.
"Adresse unbekannt" ist ein ebenso unterhaltsames wie auch nachdenklich machendes Buch für Jugendliche ab 12 Jahren.