Optimisten sterben früher
- Autor*in
- Nielsen, Susin
- ISBN
- 978-3-8251-5184-3
- Übersetzer*in
- Herre, Anja
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 256
- Verlag
- Urachhaus
- Gattung
- Buch (gebunden)Erzählung/Roman
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2021
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 18,00 €
- Bewertung
Teaser
Die Geschichte handelt von den übertriebenen Ängsten einer 15-jährigen Schülerin (Petula), die sie in einer Selbsthilfegruppe zu überwinden sucht. Dort kommen wöchentlich Jugendliche zusammen, die ähnlich gelagerte Probleme haben und sich gegenseitig helfen wollen. Es fehlt an Selbstbewusstsein und jede Person hat traumatische Erlebnisse zu verarbeiten.
Als der etwas ältere Jacob dazu kommt, verliebt sich Petula in ihn. Doch auch er hat ein unverarbeitetes Geheimnis, das er zu verbergen sucht, doch nichts bleibt unentdeckt.
Beurteilungstext
Petula führt nach dem Tod ihrer kleinen Schwester, an dem sie sich schuldig fühlt, ein Leben nach dem Motto, dass übervorsichtiges Handeln ihr Leben rettet und so flüchtet sie sich in Zwangshandlungen. Sie hat Angst vor Bakterien, Bakterienübertragung beim Händeschütteln, fremden Toiletten, Verkehrsunfällen und vor allem, was sie sonst bedrohen könnte. Petula hatte sich mit ihrer engsten Freundin Rahel überworfen, weil die ihren kleinen Bruder noch hat und sie ihre Schwester vermisst. Da sie in der Schule öfter merkwürdig reagiert, muss sie ständig zu ihrem Rektor, der sie fürsorglich unterstützt und ihr Tipps zum Verhalten gibt.
Er hat sie in eine Kunst-Therapie AG geschickt, in der sich Jugendliche mit ähnlichen Problemen treffen. Sie alle haben ein traumatisches Erlebnis in ihrem sozialen Umfeld hinter sich und schleppen deshalb schwere Schuldgefühle mit sich. Als ein etwas älterer Junge, namens Jacob, in die Gruppe kommt, versucht er durch Kurzfilme, die er perfekt dreht, den Jugendlichen die Möglichkeit zur Verarbeitung ihrer Traumata zu geben.
Petula, die den Jungen mit einer High-Tech-Hand zunächst ablehnt, gewinnt bald Vertrauen zu ihm, da er ihr Mut macht. Sie verliebt sich in ihn. Aber Jacob hat auch ein traumatisches Erlebnis in seiner jüngeren Vergangenheit zu verarbeiten, das er verdrängt.
Petula macht Fortschritte in ihrem sozialen Handeln, bis Jacobs Geheimnis aufgedeckt wird, das Vertrauensverhältnis zerbricht und sie dadurch wieder in schwere Depressionen verfällt.
Die Autorin hat einen jugendlich offenen Schreibstil genutzt, um die komplizierten Lebensverhältnisse zum Teil mit humoristischen Zügen darzustellen. Dadurch schafft sie eine authentische Atmosphäre, mit der Jugendliche sich gut identifizieren können. Die Figuren zeigen offene Charakterzüge in ihrer Sehnsucht nach Anerkennung, Selbstbewusstsein, Vertrauen und der Bewältigung ihrer Probleme. Hier hilft besonders auch der sensible Schuldirektor.
Der Autorin gelingt es damit sehr gut, viele Probleme von jugendlichen Lesern anzusprechen – vor allem Vertrauen, Freundschaft, Liebe, aber auch Schuldgefühle und Vergebung.