Adresse unbekannt

Autor*in
Nielsen, Susin
ISBN
978-3-407-81328-2
Übersetzer*in
Herre, Anja
Ori. Sprache
kanadisches Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
182
Verlag
Beltz & Gelberg
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
Weinheim
Jahr
2023
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
FreizeitlektüreKlassenlektüre
Preis
10,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Felix wohnt mit seiner Mum in einem Kleinbus. Vorrübergehend. Schon vier Monate. Obdachlos. Mum untersagt ihm, zu verraten, dass sie keine Adresse haben. Aber diese Lebenssituation ist nicht länger auszuhalten.

Beurteilungstext

Im Rückblick lässt die Autorin Felix seine Geschichte erzählen: Alles ist aufgeflogen. Er und seine Mutter verlieren den Bus, ihre letzte Unterkunft, die Notlügen kommen nacheinander ans Tageslicht. Aber es gibt Hilfsangebote und zaghafte Annäherung von ehemaligen Freunden der Mutter. Und Felix kann das alles überstehen, weil er in Dylan und Winni zwei richtig gute Freunde hat.
Susin Nielsen lässt uns mit Felix miterleben, was es heißt, in einer wohlhabenden Gesellschaft obdachlos zu sein. Wir erfahren, welche Geschehnisse unweigerlich dazu führten, dass seine Mutter kein Geld mehr für eine Wohnung hatte und wie wenig romantisch ein Leben in einem Bus mitten in einer Großstadt ist. Ganz konkret erfahren wir, wie es ist, sich nicht ordentlich waschen und die Kleidung pflegen zu können, was Hunger ist und wie unmöglich sich ein normaler Schulbesuch gestaltet. Als zentrales Problem stellt sich für Mutter und Sohn die fehlende Adresse heraus.
Eingepackt ist diese Schilderung in eine spannende Geschichte eines liebenswerten Jungen, dem es gelingt, Freundschaften zu schließen und zu halten, der manchmal verzweifelt, aber es doch schafft, seine Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Die Spannung wird durch die besondere Fähigkeit von Felix, sich Fakten gut merken zu können, zusätzlich gefüttert. Er kann sich für eine bekannte Quizsendung bewerben und sich trotz Widerständen gut schlagen. Zum Glück gleitet die Erzählung nicht ins Unrealistische ab. Obwohl am Ende Hilfsangebote von mehreren Seiten kommen, entsteht keine Sozialromantik. Immer bewegt sich die Handlung im Lebensbereich von Menschen, die hart arbeiten müssen, Schicksalsschläge überwanden und wohl gerade deswegen Empathie zeigen.
Eine Erzählung, die sich gut als Klassenlesestoff eignet.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Bärbel Jähnert; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 24.10.2023

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