Adlerfeders gefährlicher Kampf
- Autor*in
- Wolf, Klaus-Peter
- ISBN
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Ballhaus, Verena
- Seitenanzahl
- 43
- Verlag
- arsEdition
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2002
- Lesealter
- –
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 0,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Der Indianerjunge Adlerfeder muß eine Adlerfeder erbeuten und reift an dieser Aufgabe.
Beurteilungstext
Der Indianerjunge Adlerfeder hat diesen Namen neu bekommen und muß zeigen, daß er ihn auch verdient hat: Er muß eine Adlerfeder erbeuten. Seine Schwester mit dem neuen Namen “Wildpferd” muß ein Wildpferd fangen. Die ersten Versuche beider Kinder schlagen fehl.
Adlerfeder hat zu Beginn der Erzählung nur die Feder vor Augen, die er bringen muß. Nach und nach gewinnt er jedoch Achtung vor dem stolzen, kräftigen Adler, dem sie gehört, und der einen starken Gegner darstellt. Adlerjunge baut sehr gewitzt und mit viel Ausdauer eine Falle. Er will den Adler nicht mehr töten, sondern nur eine seiner Federn erhaschen. Aus Versehen bricht er dem Adler im Zweikampf einen Flügel. Unter eigenen Opfern pflegt er ihn gesund und gewinnt einen neuen, stolzen, starken und freien Freund.
Das Buch vermittelt Einblick in die Kultur nordamerikanischer Prärieindianer. Deren Kinder bekommen an der Schwelle zum Erwachsenwerden einen neuen Namen und eine Aufgabe, bei der sie sich bewähren müssen. Ihnen wird so vermittelt, daß sie ernstgenommen und geachtet werden, eine Erfahrung, die sie leider nicht mit vielen deutschen Kindern teilen. Nachdem Wildpferd ihre eigene Aufgabe gelöst hat, bittet Adlerfeder sie um Hilfe. Ohne sich selbst profilieren zu wollen, unterstützt sie ihren Bruder. Auch diese Solidarität, bei der jeder ganz selbstverständlich seine Selbstachtung und die Achtung vor dem Gegenüber behält, ist bei unseren Kindern wenig ausgeprägt. Wildferd und Adlerfeder sind Teil der Schöpfung. Sie bedienen sich nicht einfach gedankenlos in der Natur, sondern sie erfahren, daß man sich anstrengen muß, um sie nutzen zu können. Wer sich aber anstrengen muß, wer erfährt, daß Pferde und Adler starke Gegner sind, der wird sie auch achten. Und wer sein Pferd oder den Adler achtet, der gewinnt einen starken Freund, mit dem man sich auch selbst stark fühlen kann.
Dem Autor gelingt es hervorragend, ein spannendes und mitreißendes Buch zu schreiben, obgleich er ja durch die Zielgruppe “Leseanfänger” in der sprachlichen Ausgestaltung eingeschränkt ist. Die Leser durchleben mit dem Helden dieses Abenteuer, und lernen dabei nicht nur etwas über die indianische Kultur, sondern bekommen außerdem noch Verhaltensmuster vermittelt, die auch in Deutschlands Städten Vorbild sein können.
Die farbigen Illustrationen sind freundlich und ergänzen sehr gut den Text. Obgleich sie wenige Details enthalten, sind sie sehr aussagekräftig. Der Zeichnerin gelingt es, mit einfachen Mitteln Fakten und Emotionen zu transportieren und damit wesentlich zum Gelingen dieses hervorragenden Buches beizutragen.