Abgetaucht! als U-Boot im Widerstand

Autor*in
Herman-Friede, Eugen
ISBN
978-3-8067-5072-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
255
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Ort
Hildesheim
Jahr
2004
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
14,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eugen-Herman Friede, Kind jüdischer Eltern, hat die nationalsozialistische Epoche überlebt. Sein "arischer" Stiefvater hat mit viel Mut seine Familie beschützt und im Widerstand auch anderen geholfen. 1945 wird die Familie noch verhaftet. Nur Eugen und seine Mutter überleben.

Beurteilungstext

Eugen-Herman Friede , geboren 1926, hatte einfach Glück. Er hat überlebt und war jung und stark genug um nach dem Verstecktsein während des Krieges ein eigenes Leben beginnen zu können. Die Jugendjahre hat er voll Angst, Unsicherheit und Sorge um Mutter, Vater und viele Helfer in Abgeschlossenheit verbracht. Eine glückliche Kindheit, liebevolle, kluge Eltern und ein wacher und kritischer Verstand haben ihm dabei geholfen. Herman-Friede berichtet ganz einfach von der schrecklichen und auch abenteuerlichen Periode in seinem Leben. Er erzählt von dem Wandel der Umwelt nach 1933. Er berichtet wie aus Schulkameraden Feinde werden, wie seine Welt immer enger wird ohne dass er die Ursachen wirklich versteht. Er erzählt, wie seine Mutter, eine elegante fröhliche junge Frau sich plötzlich auf ihre jüdischen Wurzeln besinnt. Er schildert ein Leben in Enge und Angst bei Menschen, die ihre eigene Sicherheit riskieren. Er beschreibt verwegene Fluchten ins Freie, und erzählt vom Wunsch nach Normalität, nach Liebe, nach Freundschaft. Ein ergreifender Lebensbericht, ganz einfach erzählt. Es gibt keine Anklage, nur Verwunderung und Dankbarkeit überlebt zu haben.
Herman-Friede hat sich nach erfolgreicher Arbeitszeit als 55-Jähriger zur Ruhe gesetzt und erzählt seitdem deutschen Jugendlichen von seiner Zeit im Versteck. Im Buch sind Fotos und wenige Dokumente abgebildet, die dies Leben anschaulich belegen. Da ist ein Zeugnis, in dem im Fach Religion einfach steht "nicht arisch". Eugen hat immer am evangelischen Religionsunterricht teilgenommen, aber 1935 gilt das plötzlich nicht mehr. Der Neunjährige ist verwirrt. Eine Zeittafel listet die Ereignisse zwischen 1933 und 1945 auf und gibt Lesern Orientierungshilfe.
Dieser Bericht ist ergreifend. Hier wird Geschichte lebendig. So haben Gesetze in Leben eingegriffen. So können sich Menschen verhalten, so mutig oder so grausam mitleidslos. Bald sechzig Jahre zurück liegt das alles, aber es gehört zu unserer Geschichte. Und Verhalten von Menschen ist immer gleich, Berichte aus aktuellen Krisengebieten geben wenig Hoffnung auf grundsätzliche Veränderung.
Schulen sollten den Bericht von E.-H. Friede in ihr Leseangebot zum Thema NS-Zeit unbedingt aufnehmen. Unverständliches wird lebendig, Unvorstellbares denkbar.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Pfn.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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