1000 Gründe, warum ich unmöglich nach Portugal kann

Autor*in
Alves, Katja
ISBN
978-3-407-82012-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Gehrmann, Katja
Seitenanzahl
176
Verlag
Gattung
Ort
Weinheim
Jahr
2012
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Filipa wünscht sich sehnlichst einen Hund, doch als sie ihn bekommt, ist sie auch nicht glücklich, denn er ist an eine Bedingung geknüpft.

Beurteilungstext

Filipas Papa stammt aus Portugal und plant, mit Filipa, seiner Tochter, und ihrem älteren Bruder Nuno aus der Schweiz zurück nach Spanien zu gehen. Seiner Mutter geht es immer schlechter, und er könnte dort ein eigenes Restaurant führen, während er hier als Koch für jemand anderen arbeitet.
Filipa ist kreuzunglücklich. Zwar wartet ein süßer Hund auf sie in Portugal, doch ihre beste Freundin Nele lebt in der Schweiz, alle ihre anderen Freunde auch und sie fühlt sich gar nicht richtig als Portugiesin.
Die beiden Mädchen schmieden mehrere Komplotte, um die Ausreise der Familie zu verhindern, doch selbst als sie ausreißen, können sie den Umzug nicht verhindern.
Er wird ein wenig abgemildert, aber ob sich das aufrecht erhalten lässt, bleibt dahingestellt.
Die Geschichte fließt langsam dahin. Filipa hätte es gern ein wenig actionreicher, möchte alles gleich und auf der Stelle, doch so ist die Welt nicht. Das Ende ist versöhnlich, weil es versucht, einen Weg aufzuzeigen, wie trotz des Umzug gewachsene Freundschaften aufrecht erhalten werden könnten.
Thema das Buches ist aber gleichzeitig die Zerrissenheit eines Mädchens, das in der Schweiz geboren wurde, aber in einer portugiesisch geprägten Familie aufwächst, das einerseits portugiesische Wurzeln hat, sich andererseits aber als Schweizerin fühlt. Ihre Gefühlsmelange wird nachvollziehbar dargestellt, die zwei Seelen, die in ihrer Brust leben. Als Ich-Erzählerin lässt sie die Leserinnen und Leser direkt an ihren Gefühlen und Überlegungen teilhaben. Gleichzeitig beschränkt das die Sicht. Filipa lässt schließlich alles mit sich machen. Was sie selbst fühlt, ahnt, weiß, bleibt auf der Strecke. Gleichzeitig wird den Leserinnen und Lesern an verschiedenen Stellen deutlich, dass Filipa noch sehr jung ist und nur ein eingeschränktes Verständnis der Welt besitzt (Nuno und die Mädchen).
Schön dargestellt sind die portugiesischen Aspekte in Filipas Leben, obwohl die sich eher auf Äußerlichkeiten (Sardinen grillen) beziehen.
Hier setzt auch die Kritik an. Während es dem Buch gelingt, Filipas Dilemma zu verdeutlichen, verharrt es quasi bei der Botschaft, was die Eltern machen, ist automatisch richtig für die Kinder. Auch wenn sie es anfangs nicht glauben, sie werden es schon merken.
Das ist schade, denn hier wird die Chance vergeben, in die Tiefe zu gehen, beide Seiten der Medaille zu zeigen.
Schade ist auch, dass sich noch einige Fehler (Trennung, Rechtschreibung) im Text befinden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Ht.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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