FRISCH, Max

Andorra

Die Bewohner Andorras bereiten sich auf das Fest des Heiligen Georg vor. Ein Erzähler beschreibt das Bühnenbild, in dem sich nach und nach die einzelnen Rollen entfalten. Das junge Paar Andri und Barblin möchte heiraten, aber ihr Vater, der Lehrer Can, verbietet die Hochzeit seiner Tochter mit seinem jüdischen Pflegesohn. Währenddessen heizt sich die Stimmung immer mehr auf, die weiße Bevölkerung Andorras hat Angst vor dem schwarzen Nachbarstaat und die eigene Toleranz steht auf dem Prüfstand.

Schulenburg, Bodo

Markus und der Golem

Der Verfasser schildert die Erlebnisse des fünfjährigen Markus im jüdischen Kinder- und Säuglingsheim in Berlin aus dem Jahr 1942, als die SS 150 Kinder ins Konzentrationslager Theresienstadt deportierte. Um die Ängste der Kinder zu dämpfen, erzählt ihnen die Betreuerin Tante Meta die Geschichte vom Riesen Golem, den Rabbi Löw aus Lehm schuf, ihm Leben einhauchte, damit er die Juden schützen möge. In der Phantasie des Markus ist der Papageienmann auf einem Postkartenbild dieser Golem.

Vawter, Vince

Wörter auf Papier

Der 11-jährige Victor schreibt diese Erzählung auf der Schreibmaschine, weil er so stottert, dass er sie sonst nie zu Ende brächte. Für drei Wochen vertritt er seinen besten Freund als Zeitungsausträger. Die Begegnungen mit den fremden Menschen verändern ihn so stark, dass er, ohnehin reifer als Gleichaltrige, über sich selbst hinaus wächst. Mum, seine schwarze Ersatzmutter, hilft ihm mit ihrer Liebe und Tatkraft - das ist auch nötig, als ihm sein ganzes Geld geklaut wird.