Grobéty, Anne-Lise

Die Zeit der leisen Worte

Ein sicherlich schon älterer Ich-Erzähler erinnert sich an wenige , aber entscheidende Tage in seiner Kindheit in einer kleineren Stadt. Sein Freund Oskar und er sind unzertrennlich, ebenso wie es die Väter beider Jungen waren und sind. Sie haben den gleichen Schulweg, spielen miteinander, hecken Streiche aus, werden bestraft, aber sie halten zusammen wie Pech und Schwefel. Bis eines Tages eben die Zeit der leisen Worte einsetzt, kontrastiert zum Gebrüll und Geschrei der Reden Hitlers und seiner Vasallen. Die jüdische Familie Oskars ist ab sofort gefährdet, in der Schule wird er schikaniert, die Treffen werden spärlicher, dann wird die Familie angewiesen, woanders hin zu ziehen. Höhepunkt ist ein konspiratives Gespräch zwischen den beiden Vätern, das der Ich-Erzähler belauscht. Sein Vater bietet dem Vater Oskars an, ihn und seine Familie zu verstecken, ihm zu helfen, was der jedoch ablehnt, denn wahre Hilfe sei der Verzicht auf diese langjährige Freundschaft, um nicht noch mehr Menschen zu gefährden. Die Einsicht, man habe viel zu lange alltägliche Feigheit geübt und damit Worte zugelassen, die nun in Gewalt, Hass, Ausgrenzung, Leiden umgeschlagen seien, kommt zu spät. Der Vater Oskars vertraut der Familie jedoch ihr kleines neugeborenes Mädchen an, das wahrscheinlich die einzige Überlebende dieser jüdischen Familie sein wird. Man erfährt, dass man von ihnen nichts mehr hörte, als man selbst auf der Flucht ist, wie es Oskars Vater voraus gesagt hatte.

Tetzner, Lisa

Erwin und Paul/Das Mädchen aus dem Vorderhaus

Nr. 67 ist ein etwas heruntergekommenes Mietshaus mit Hinterhäusern, wie sie für das Berlin Anfang des letzten Jahrhunderts typisch waren. Von den Kindern - und ihren Eltern -, die dort Anfang der 30er Jahre lebten, erzählt Lisa Tetzner in diesem ersten Band einer vierteiligen Reihe in zwei Geschichten. In “Erwin und Paul” wird Paul von seinem Freund Erwin vor dem Abgleiten in die Kriminalität bewahrt, im zweiten Teil erkämpft sich die schlesische Jüdin Mirjam die Achtung und Freundschaft ihrer Berliner Nachbarn zu einer Zeit, als der Nationalsozialismus schon kräftige Wurzeln geschlagen hat.

Klomp, Ulla

Grenzgänger

Jaco, eigentlich Herrmann, ist auf der Flucht aus Deutschland, weil er bei der Schändung eines jüdischen Friedhofes Schmiere stand. Unterwegs erhält er von einer alten Dame die Tagebücher eines Juden aus denn 40iger Jahren, mit dem ihm nicht nur der Vorname verbindet. Und obwohl viele Jahre dazwischen liegen und er es nicht will, verbinden sich ihrer beider Geschichten.

Uhlmann, Fred

Der wiedergefundene Freund

Zwischen zwei 16jährigen Schülern eines exklusiven deutschen Gymnasiums entwickelt sich eine innige Freundschaft, die in den grausamsten aller Zeiten zerbricht und dennoch den Tod überdauert.

Klomp, Ulla

Grenzgänger

In dem Buch geht es um den Neonazi Hermann Jacobs, der wegen einiger terroristischer rechtsradikaler Aktionen zu dänischen Nazis flieht. Er trifft eine Jüdin im Zug, über deren Bekanntschaft es ihm gelingt, seine Handlungen in Frage zu stellen und sich aus der Naziszene zu lösen.

Tetzner, Lisa

Die Kinder aus Nr.67

Die Erlebnisse der beiden Freunde Paul und Erwin, die in den 30er Jahren in einem Berliner Hinterhaus aufwachsen.