Kordon, Klaus

DAS KARUSSELL

Lebensgeschichte von Bertie und Lisa in Berlin in den Jahren 1910 - 1949

Barth-Grözinger, Inge

etwas bleibt

Es ist die Geschichte der jüdischen Familie Levi, die im Zeitraum von 1933 bis 1938 detailreich und akribisch nachgezeichnet wird, teilweise authentisch, teilweise fiktiv nachgestaltet. Im Zentrum steht der zu Beginn 12-jährige Erich Levi, der das Gymnasium besucht. Sein Bruder Max ist 2 Jahre jünger, sein Vater ist Händler, sie leben in normalen Verhältnissen und in angemessenem Wohlstand. Doch gleich nach Machtübernahme der Nazis wird alles anders; jeder in seinem Bereich wird verspottet, ausgegrenzt, schikaniert, und es werden sehr viele unterschiedliche Episoden aneinander gereiht, die das menschenunwürdige Auftreten der Nazis und ihrer kindlichen Nachfolger in der Schule verdeutlichen. Interventionen nützen nichts, verschlimmern eher das Ritual der Beleidigungen. Judensau wird zum gängigen Schimpfwort, das sich die Levis gefallen lassen müssen. Das Geschäft des Vaters wird boykottiert, das Geld wird knapp, Armut kommt zu den Beleidigungen, Feste und jüdische Glaubensrituale können nicht mehr entsprechend realisiert werden. In den Jahren bis 1935 verliert Erich viele Freunde, die zur HJ überwechseln, er wird oft verprügelt, und der Lehrer Gremm, ein bestialischer Faschist, diskriminiert ihn nach Belieben. So wird Ercih vorsorglich von der Schule genommen, und in Pirmasens beginnt eine Lehre, die 1938, als man sich entschlossen hatte, als Familie nach Amerika auszuwandern, beendet wird. Zwischenzeitlich hatte es noch eine pubertäre Liebesbeziehung zu einer Nichte des Lehrers Gremm gegeben, die heftig war, aber nicht gut enden konnte; Gertraud wird in ein Heim verbracht, um den Kontakt zu dem “Volksfeind” nicht mehr wahrnehmen zu können.

Buch, Hans Christoph

Elf Arten, das Eis zu brechen

Der Autor Buch lüftet in seinem Roman “Elf Arten, das Eis zu brechen” ein wenig den Vorhang, hinter dem sich seine Lebenswirklichkeit verbirgt. Leser, die außergewöhnliche Ereignisse in spannender Sprache als Lektüre bevorzugen, sollten zu diesem Buch, das übrigens im September “Buch des Monats 2016” geworden ist, greifen.

MAIER, RUTH

DAS LEBEN KÖNNTE GUT SEIN Tagebücher 1933 bis 1942

Tagebuchaufzeichnungen einer jugendlichen Jüdin in Wien und Norwegen

Wilkes, Waldstein

Das Schlimmste aber war der Judenstern - Das Schicksal meiner Familie

Die Verfasserin findet in einer Schachtel eine große Anzahl von Briefen aus der Zeit, da ihre Eltern die letzte Möglichkeit genutzt haben, um der Judenverfolgung zur Zeit der Naziherrschaft zu entkommen. Aus diesen Briefen erkennt sie die Notlage ihrer Familie in der Tschechei in den Kriegswirren und der Zeit der Entwürdigung der jüdischen Bevölkerung. Bei dem Besuch der ehemaligen Wohnorte ihrer Verwandten erlebt sie noch heute erhebliche Vorbehalte gegenüber den Juden.

Beer, de

DAS BUCH DER 1269 WÜNSCHE

Die 13-jährige Holländerin Marit lernt ihre Oma erst nach ihrem Tod richtig kennen und erfährt, dass sie im KZ gewesen ist.

Domes, Robert

NEBEL IM AUGUST

Die kurze Lebensgeschichte des Ernst Lossa (1929-1944)

KRÜGER, CHARLOTTE

MEIN GROßVATER, DER FÄLSCHER

Die Enkelin begibt sich auf die Suche in die NS-Vergangenheit ihres Großvaters

Michalis, Antonia

Das Blaubeerhaus

Zwei Familien machen Ferien in einem geerbten Haus fernab der Zivilisation ohne Strom und fließendes Wasser. Die Kinder finden ein Tagebuch aus dem 2. Weltkrieg, als sich eine Gruppe Juden hier im Haus versteckte. Abenteuer im mystischen Wald mit geschichtlichem Exkurs.

Pressler, Mirjam

Die Zeit der schlafenden Hunde

Johanna, deren Familie ein großes Modehaus gehört, erfährt während eines Aufenthalts in Israel, dass der Reichtum ihres Großvaters und somit ihrer eigenen Familie ihren Ursprung in der Nazi-Zeit hat: Im Zuge der Arisierung jüdischer Geschäfte hat ihr Großvater das Modehaus unter Wert erworben und die ursprünglichen jüdischen Besitzer um ihren rechtmäßigen besitz betrogen. Für Johanna stellt sich nun die Frage nach ihrer eigene Rolle in dieser Familie. Soll sie für die Schuld ihres Großvaters sühnen?