Zwei und Dieselbe

Schlagwörter

• Behinderung
• Philosophie

Teaser

Als Jenna nach ihrem schweren Verkehrsunfall wieder zum Leben erwacht, ist alles anders. Es ist sehr viel Zeit vergangen, sie wohnen in einer weit entfernten Gegend, ihre Eltern scheinen viele Geheimnisse zu haben. Ist Jenna überhaupt noch sie selbst?

Beurteilungstext

Mit 16 hatte Jenna diesen schweren Unfall, mit 17 wacht sie in einem völlig fremden Haus wieder auf. Überhaupt ist alles seltsam. Und das bleibt es auch, als sie sich allmählich wieder zu erinnern beginnt. Stück für Stück taucht ihr altes Leben wieder in Gefühlen und Gedanken auf, aber es passt nicht zu den Dingen, die sie nun vorfindet. Die alte Jenna ist verschwunden, das Sonnenscheinchen, die gute Schülerin, die Tänzerin, die immer alles richtig machen möchte, die vor allem ihren Eltern gefallen will. Jetzt will sie vor allem sie selbst sein. Aber wer ist sie? Sie erprobt, was sich richtig anfühlt, was zu ihr passt. Dabei findet sie Kontakt zu ihrer Großmutter, zu einem seltsamen Nachbarn und zu einem Schulkameraden mit einer sehr problematischen Vergangenheit. Sie möchte nicht ständig behütet sein, obwohl das in ihrem speziellen Fall empfehlenswert scheint.
Mit dieser Adoleszensgeschichte zeigt die Autorin nicht nur die Loslösung von den Eltern, sondern sie setzt sich mit ethischen Fragen auseinander, die sich so konkret erst in einer künftigen Zeit stellen werden, wenn der wissenschaftlilch- technische Fortschritt sehr folgenreiche Einschnitte ins menschliche Leben erlauben wird. Bei ihrer Art der Darstellung räumt die Autorin verschiedenen Seiten der Problematik Raum ein ohne den Versuch einer Belehrung zu machen. Mit Jenna, ihren Klassenkameraden, ihren Eltern schweift der Leser durch die verschiedenen Annahmen, was einen Menschen ausmacht. Jenna jedenfalls ist ein menschlicher Mensch bzw. eine interessante Figur. Positiv für die Geschichte, auch wenn das Thema somit etwas idealisiert angegangen wird.