Zwei Romeos für Julia

Autor*in
Pawel, Henning
ISBN
978-3-522-17620-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
236
Verlag
Thienemann
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2004
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
0,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nicht ganz überzeugt und eher um die Freundin Sophia zu unterstützen, bewirbt sich Esther um eine Rolle beim gastierenden Theater und erhält prompt eine Hauptrolle. Schnell verliebt sie sich in den Regisseur Philippe, doch dann lässt sie sich von Ramon verführen. Im Trubel der Gefühle wird sie dann auch noch ihre Rolle los, und sie hat alle Hände voll zu tun, das Chaos in den Griff zu bekommen ...

Beurteilungstext

Ein neuer Pawel, und ein ungewohnter dazu. Doch schon in seinem Roman “Verbotener Sommer” klangen Themen und eine Erzählweise an, die zeigten, dass Pawel mehr als spannende, unterhaltsame Kinderbücher schreiben kann.
“Zwei Romeos für Julia” ist ein perfekt auf die Bedürfnisse und die Gefühlswelt der 15- bis 17-Jährigen abgestimmter Roman, der in jeder Hinsicht überzeugt.
Im Mittelpunkt steht die junge Esther, die sich mehr der Freundin wegen um eine Rolle beim gastierenden Theater bewirbt und sich schnell als überaus talentiert erweist. In Ich-Form geschrieben, hat der Leser Gelegenheit, an all ihren Emotionen und Gedanken teilzuhaben, und wieder einmal scheint es mir verwunderlich, dass sich Pawel so absolut stimmig in eine junge Frau hineindenken kann. Dem Leser gewährt er nicht nur einen intimen Einblick in die Theaterwelt mit ihren Intrigen und Eifersüchteleien (hier lässt der autobiografische Hintergrund des Autors grüßen), sondern den Blick auf ein junges Mädchen auf dem Weg zur jungen Frau. Fast könnte man den Roman “Adoleszensroman” betiteln, wenn das nicht so verdammt ernst und sittlich klänge, und das wäre weit gefehlt.
Eine gewisse erfreuliche Frivolität ist dem Roman nirgendwo abzusprechen; der Autor geht erfrischend unbekümmert, manchmal freizügig (ohne je auch nur annähernd pornografisch zu sein) mit dem Thema Sex und Liebe um und trifft damit genau das Lebensgefühl seiner Leserinnen.
Ernste Ansätze, die sich aus der gewollten und der ungewollten Liebesbeziehung Eshers ergeben, nimmt er oft genug wieder zurück, indem er das Geschehen mit einer Situationskomik verbindet, die den Leser laut lachen lässt (zum Beispiel die Geschichte mit dem Abdruck des Bügeleisens auf dem Po des ungebetenen Liebhabers). Dadurch mindert er nicht die Tiefe der Gefühle und Gedanken seiner Hauptperson, motiviert aber den Leser zum Weiterlesen und befreit ihn von der Last des allzutiefen Mitgefühls. Lachen als befreiendes Moment (wie es schon Shakespeare kannte); ein Augenzwinkern bei allem Ernst; Mitleiden, aber nicht zu tief - überall wird die ironische, kritische Distanz im Erzählen sichtbar und ermöglicht dem Leser den Rückzug.
Vorhang auf für einen sehr empfehlenswerten Roman für eine schwierige Altergruppe.

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Diese Rezension wurde verfasst von avn-rp.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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