Zwei Papas für Tango

Autor*in
Schreiber-Wicke, Edith
ISBN
978-3-522-45847-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Holland, Carola
Seitenanzahl
24
Verlag
Thienemann
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Stuttgart/Wien
Jahr
2001
Lesealter
6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Im Zoo von Manhattan leben Pinguine. Unter ihnen Roy und Silo. Von Geburt an sind sie zusammen und nicht zu trennen. Als ihre Altersgenossen beginnen, sich für das andere Geschlecht zu interessieren, wird offensichtlich, dass diese Beiden das nicht tun. Ihre Pfleger akzeptieren das nicht und trennen sie. Ein Hungerstreik sorgt aber wieder für das Zusammenkommen. Trotz allem möchten Roy und Silo auch gern Nachwuchs haben. Sie beginnen ein Nest zu bauen.

Beurteilungstext

„Zwei Papas für Tango“ geschrieben von Edith Schreiber-Wicke ist ein gelungenes Buch zum Thema Toleranz und Anderssein, auch wenn die Vorlage dazu direkt aus dem wahren Leben kommt. Die Handlung spielt in einer der Hochburgen gleichgeschlechtlicher Beziehungen und dem Ursprung des Christopher Street Days. Wer hier wen zum Vorbild genommen hat muss noch geklärt werden. Da der Mensch aber bekanntlich vom Tier abstammt, wird er in unserem Fall wohl von den zwei Hauptpersonen, Rob und Silo, zwei männliche Pinguine, abgeschaut haben.
Das erklärt auch die Reaktion der Pfleger, die nach dem Erkennen der Beziehung zwischen Roy und Silo alles versuchen, dem ein Ende zu setzen. Aber so einfach ist das nicht – der Mensch denkt aber der Pinguin lenkt. Und so lassen sich Rob und Silo ihre Beziehung auch nicht zerstören. Hungerstreik und Desinteresse –allzu menschliche Verhaltensweisen – zeigen an, wie weit man bereit zu gehen ist, um die Beziehung zu erhalten.
Parallel dazu existiert der Wille auf ein Leben wie all die anderen auch und mit allem was dazu gehört. Durch die Natur ausgebremst, bedarf es nun der Hilfe des Menschen, der das erkennt und unterstützt. An dieser Stelle ist man froh, dass diese beiden Pinguine dann doch im Zoo leben, am Südpol hätte niemand geholfen …
Mehrmals droht das Projekt „Kinder bekommen“ zu scheitern. Trennung, Ei-Attrappe und echtes Ei lassen uns mit den Pinguinen hoffen und bangen. Aber Ende ist alles gut und zwei überglückliche Papas können ihren Nachwuchs an den „Flügeln halten. Nach dem Freudentanz der Beiden wird das Junge Tango genannt, auch hier eine schöne Metapher, den Tanz der Liebe zu nehmen.
„Zwei Papas für Tango“ ist ein Plädoyer für alles, was Anders zu sein scheint, es aber nicht ist. Es ist Leben, wie es ist. Wünsche, Hoffnungen, Leid und Freud gibt es überall, im Großen, wie im Kleinen. Jeder erlebt und lebt unterschiedlich und niemand hat dabei das Recht auf alleinige Wahrheit. Schön, dass uns dafür das Leben die Vorgabe gibt. Es gibt kein Anders nur eine unsagbare Vielfalt, die Möglichkeiten aufzeigt.
Tango, ist Beispiel dafür und herrliches Bindeglied, den Kreis des Lebens immer wieder zu schließen. Wir freuen uns für ihn und seine Väter – eine neue Familie wurde geboren, die glücklich und hoffnungsvoll macht. Und wieder einmal fragen wir uns, was ist wichtig im Leben? Wärme und Liebe und Geborgenheit , die Wurzeln, die uns halten und sicher machen. Wer auch immer dafür Gärtner spielt – herzlichen Dank. Herzlichen Dank an Frau Schreiber –Wicke für den Erhalt eines wahren Stückchens Leben und herzlichen Dank an Carola Holland für ihre wunderbaren einfach und reduzierenden Bilder.
P.S. Was ist mit den Pflegern? Wer schreibt ihre Geschichte am Rande der Pinguine?

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Veröffentlicht am 27.03.2017

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