Zug der Fische
- Autor*in
- Black, Yaroslava
- ISBN
- 978-3-551-51197-3
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Jänichen, Ulrike
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Carlsen
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2020
- Lesealter
- 4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Klassenlektüre
- Preis
- 18,00 €
- Bewertung
Teaser
Ein Bilderbuch, das von der Schattenseite der Öffnung des europäischen Arbeitsmarktes erzählt und mithilfe von Text und Bildsprache eine Kindheit ohne Eltern portraitiert.
Beurteilungstext
Das Bilderbuch „Zug der Fische“ von Yaroslava Black und Ulrike Jänichen erzählt die Geschichte von Marika, einer ‚Eurowaise‘, die mit ihrer Großmutter in dem kleinen karpatischen Dorf Brusturiv in der Ukraine lebt. Die Mutter des Mädchens hat die Familie verlassen, um in Italien Geld zu verdienen. Aber zu welchem Preis? Darüber möchte das Bilderbuch aufklären.
Das Bilderbuch greift die Thematik der „Eurowaisen“ auf, die einzig aufgrund des Friedensprojekt der Europäischen Union zu ‚Waisen‘ wurden. Ein Thema, dass bislang viel zu wenig Beachtung geschenkt wird und nach wie vor aktuell ist. Mithilfe der Bild-Text-Korrespondenz und einem hohen Grad an Poetik tauchen die Leser*innen vermutlich schnell in die Welt der Protagonistin Marika ein. Durch die verschiedensten alltäglichen Situationen, die in dem Bilderbuch dargestellt werden, erhält man einen guten Einblick in das Leben eines Kindes in den Karpaten. Zum Beispiel sammelt Marika Beeren und verkauft sie am Wochenende auf dem Markt, um sich ein bisschen Geld dazuzuverdienen. Auch wird von einem Jungen erzählt, der im Winter nicht die Schule besuchen kann, da er mit seinem Großvater in einer Waldhütte lebt und sich der Schulweg als zu gefährlich erweist. Besonders die Fische im Fluss ‚Brusturka‘ faszinieren Marika. Sie sind überall und schimmern blau. Als Marika eines Tages Geld von ihrer Mutter erhält, trifft sie auf andere Kinder. Gemeinsam beschließen sie, dass ihre Eltern wichtiger sind, als das Geld - schließlich gibt es ja Fische und Blaubeeren, die sie sammeln können. Sie wollen ihren Eltern eine Botschaft zukommen lassen…
Ausgezeichnet wurde das Bilderbuch mit dem Hamburger Bilderbuchpreis. Aufgrund seiner Thematik und Ästhetik gehört es zur Bilderbuchkunst, die in Hamburg gefördert werden soll. Insbesondere der Text am Ende des Buches von Keno Verseck ist sehr gelungen. Er klärt die Leser*innen über die Eurowaisen Osteuropas auf. Aufgrund dessen ist es ein Bilderbuch für jedes Alter.
Ein Bilderbuch, das von der Schattenseite der Öffnung des europäischen Arbeitsmarktes erzählt und mithilfe von Text und Bildsprache eine Kindheit ohne Eltern portraitiert.