Worte, mir nach! Acht Dichterinnen und ihr Leben

Autor*in
Gleichauf, Ingeborg
ISBN
978-3-423-62346-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schössow, Peter
Seitenanzahl
287
Verlag
dtv
Gattung
Biografie
Ort
München
Jahr
2008
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Acht Dichterinnen und ihr Leben werden porträtiert. Ihnen gemeinsam ist der große innere Drang zum Schreiben und dem Glauben an sich selbst.
Ihr Leben und ihr Werk sind dabei untrennbar miteinander verbunden und widerspiegeln eindrucksvoll die Widrigkeiten ihrer jeweiligen Lebenswirklichkeit.
Denn zu allen vergangenen Zeiten war der Beruf der Dichterin ohne gebührende Anerkennung.
Anerkennung erhalten diese unvergesslichen Dichterinnen nun in diesem Buch der auserwählten Biographien.

Beurteilungstext

Von der Antike mit Sappo beginnend, bis hin in unsere heutige Zeit zu Ingeborg Bachmann, erzählen die Biographien dieser unsterblichen Frauen viel über Freiheit, Liebe und den Glauben an sich selbst.
Nach der Lektüre erkennt man Gemeinsames, Verbindendes, trotz der großen zeitlichen Spanne. Jedoch auch ganz klar Trennendes.
Ihre Lyrik widerspiegelt den politischen Kontext, aber immer auch die Schwierigkeit, als Frau zu schreiben und zu leben.
So scheute sich Sappo nie, die innersten Gedanken öffentlich zu machen, Marina Zwetajewa kämpfte mit dem Reichtum ihrer Sprache gegen die eigene Armut und die politischen Unruhen. Hingegen konnte sich Djuna Barnes offen einen kritischen Blick auf ihre Umgebung erlauben. Emily Dickinson und Annette von Droste-Hülshoff schreiben ohne literarische Vorbilder und werden selbst zu selbigen.
Silvia Plath schreibt gegen ihre eigene Depression an und Ingeborg Bachmann zeigt in ihrer Lyrik den Blick hinaus aus den inneren und äußeren Zerstörungen des zweiten Weltkrieges. Und geht dabei bis an die Grenzen ihrer eigenen Erfahrungen.
Die Dichterinnen lernt der Leser über ihr Leben und über einige Auszüge aus ihren Werken kennen. Dabei sind Werk und Leben so kunstvoll und wirkungsvoll ineinander verwoben, dass es unmöglich ist, das eine vom anderen zu trennen.
Der Aufbau folgt immer demselben Schema. Mit einer knappen, treffenden Begebenheit, leitet der erste Absatz erzählend in das Leben und den charakterlichen Eigenheiten der zukünftigen Dichterin ein. Dann treten schlaglichtartig einzelne Facetten der Persönlichkeiten hervor: ihre Kindheit und Jugend, die Rebellion gegen die gesellschaftliche Normen. Viele der rezitierten Gedichte erfahren in den anschließenden Zeilen eine unaufdringliche Interpretation. Das verschafft dem Leser ein Wiedererkennen und Begreifen. So lesen sich die Biographien leicht und schwungvoll.
Der Leser lernt faszinierende Persönlichkeiten kennen, die in ihrem Engagement und ihrer Leidenschaft immer noch Vorbild sein können. Mutig und konsequent gingen sie ihren Weg, angetrieben von ihrer Suche nach der ganzen Wirklichkeit und der Sucht zu schreiben.
Das Verbindende zwischen ihnen: Sie können sich der Erkenntnis nicht entziehen, dass sie als Frauen, ihre Weiblichkeit nicht entrinnen können.
Erst mit Ingeborg Bachmanns literarischer Anerkennung öffnet sich die Gesellschaft
immer weiter für das Schreiben von Frauen.
Das Buch liest sich leicht, fast wie ein Roman, und ist doch sehr detailgenau und differenziert. Es ist Ingeborg Gleichauf sehr gut gelungen, die Dichterinnen heutigen Lesern nahe zu bringen und sie zum Weiterlesen in deren Werken zu verlocken.
Im Anhang finden sich für die weitere Recherche ein ausführlicher Quellennachweis und ein Literaturverzeichnis.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Han.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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