Sein wie keine andere Simone de Beauvoir: Schriftstellerin und Philosophin
- Autor*in
- Gleichauf, Ingeborg
- ISBN
- 978-3-423-62676-7
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 298
- Verlag
- dtv
- Gattung
- BiografieTaschenbuch
- Ort
- München
- Jahr
- 2018
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 10,95 €
- Bewertung
Teaser
Das Leben und das Wirken von Simone de Beauvoir wird hier sehr
ausführlich beschieben.
Beurteilungstext
Simone de Beauvoir. Warum sollten junge Menschen, vor allem Frauen, sie
heute noch lesen? Es ist sicherlich so wie mit allen berühmten
Schriftsteller*innen, irgendwann sollte man sich als gebildeter Mensch
mit ihnen beschäftigen. Goethe und Schiller gibt es in der Schule,
Beauvoir nicht, also dann mal ran. Zuerst gibt es aber diese
ausführliche, 298 Seiten lange Biografie über die außergewöhnliche Frau
zu lesen. Ingeborg Gleichauf geht in ihrem Lebenslauf chronologisch vor.
Zuerst wird die Kindheit und Jugend in einem bürgerlichen, katholischen
Elternhaus mit einer dominaten Mutter mit Kontrollwahn betrachtet. Schon
bald, mit Anfang Zwanzig lernt sie Jean Paul Satre kennen und lieben.
Was diese (fast) lebenslange Liebe ausmacht ist nur schwer zu
ergründen, denn Sartre ist alles andere als treu und verlässlich. Zu
allem Überfluss berichtet er Simone auch gleich von jeder Frau, die
in seinem Bett gelegen hat. Wie die Liebe zwischen Satre und Beauvoir
ausgesehen hat, darüber können auch die Leser*innen nur spekulieren. Auf alle Fälle haben sie viel geredet und sich in
eine besondere Abhängigkeit begeben, obwohl doch beide immer von
Freiheit geredet haben.Über das Liebesleben beider und über die Werke
Simones erfahren die Leser*innen eine ganze Menge. Gleichauf schildert
alle Entstehungsprozesse ihrer verschiedenen Werke und den mühsamen Weg,
berühmt zu werden. Aber Simone hat es sich vorgenommen, sie will
sein wie keine andere, also etwas ganz Besonderes. Die Länge und Ausführlichkeit
dieser Biografie ist sicherlich lobenswert, allerdings
auch schwer zu lesen. Immer wieder wird davon berichtet, dass sie
Satre als Gesprächspartner brauchte (und er sie) wie die Luft zum
atmen. Wenn das allerdings in gleichmäßigen Abständen zur Sprache kommt, wird es langweilig.
Einige Details werden sehr unvermittelt in den Text eingeführt, plötzlich
heißt Simone nur noch Castor. Eine Erklärung für diesen Kosenamen, den
Satre ihr gab, wäre hilfreich gewesen, fehlt aber leider. Im letzten
Kapitel versucht die Autorin, junge Leser*innen davon zu überzeugen, dass
es sich lohne die Werke von Beauvoir heute noch zu lesen.
Ihre Werke waren damals
die Grundlage für den Feminismus. Wer sie liest, wird das bestätigen.