Wofür die Worte fehlen

Autor*in
Philipps, Carolin
ISBN
978-3-8000-5533-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
127
Verlag
Ueberreuter
Gattung
Ort
Wien
Jahr
2010
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Kristian spricht mit niemandem über die Ursachen seiner Bauchschmerzen, seine mangelnde Aufmerksamkeit u.ä. In seinen Mangazeichnungen scheint der schwarze Ritter unbesiegbar. Wie kann sich der Junge gegen den sexuellen Missbrauch wehren?

Beurteilungstext

Carolin Philipps ist ein hochdramatisches Jugendbuch gelungen. Sexueller Missbrach eines 15-jährigen Jungen durch den eigenen Vater - das ist harter Tobak für ein schmales Jugendbuch ohne Altersempfehlung (Im Pressetext des Verlages ab 14 Jahre)! Kristian, der Protagonist, ist häufig mit dem Vater allein zu Hause, weil seine große Schwester bereits eine eigene Familie hat und die Mutter zur Pflege der kranken Oma in der Slowakei weilt. Dann kommt es zu sexuellen Übergriffen, außerdem schaut der Vater Pornos mit ihm und lässt ihn Alkohol trinken. In der Schule fällt Kristian danach stets durch Bauchschmerzen, Übelkeit, Drang zur Toilette, Unkonzentriertheit u.ä. auf. Ist die Mutter zurück, geht es ihm rasch wieder besser. Aus Angst, die Familienehre zu schädigen, die labile Beziehung der Eltern oder die Gesundheit der Oma zu gefährden, traut sich Kristian nicht, mit Freunden oder besorgten Lehrern darüber zu reden. Da er ein engagierter Mangazeichner ist und seine Ängste auch in der Figur des mächtigen schwarzen Ritters ausdrückt, vermuten seine Freundin und die Kursleiterin bald sexuellen Missbrauch, doch Kristian offenbart sich ihnen erst, als er erschrocken beobachten muss, dass der Vater sich seinem kleinen Patenkind, dem Sohn seiner Schwester, auch sexuell nähert.
Obwohl die Geschichte stark mit einer Vielzahl von Problemen überlastet ist, ist sie spannend und interessant geschildert. Sie kann hervorragend als Gesprächsanlass, zur Problemdiskussion und Suche nach Handlungsalternativen genutzt werden. Als Lektüre in der Gruppe empfiehlt sich das Buch am ehesten für den Ethikunterricht.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von verh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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