Talitha

Autor*in
Philipps, Carolin
ISBN
978-3-85197-825-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
181
Verlag
Obelisk
Gattung
Ort
Innsbruck
Jahr
2016
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Talitha schreibt in das Tagebuch, das ihr die Großmutter zum 14. Geburtstag geschenkt hat, die Erlebnisse vom Krieg in Syrien in den Jahren 2013-2015, als sie mit den Eltern und Geschwistern in Damaskus lebte und von der Flucht durch die Türkei nach Serbien. Sie berichtet detailliert von den Ängsten, die sie täglich unter der Bombardierung und dem Beschuss zu ertragen haben, von der Verhaftung, den Verhören und der Folter, sowie der dadurch notwendig gewordenen Flucht nach Europa.

Beurteilungstext

Die Herausgeberin lässt die Tagebuchaufzeichnungen des Mädchens Tanita, die in verständlicher und eingängiger Sprache schreibt, zu einem Schicksalsbild werden, das stellvertretend für viele Tausend Kinder steht, die sich in den Kriegsgebieten von Syrien nicht mehr halten können, sondern durch eine verzweiflungsgeladene Flucht ihr eigenes Leben retten müssen. Immer wieder spricht Talitha ihre Großmutter Pashto an, die zwar gestorben, aber ihre Gesprächspartnerin ist, der sie die Schreckensnachrichten von dem Bombentod und der Ermordung geliebter Mitmenschen erzählt. Obwohl der Text wie ein Bericht wirkt, erlebt man zwischen den Zeilen die entsetzlichen Ängste und Nöte des Mädchens und der Kinder um sie herum. Schließlich wird Talitha selber von der Polizei festgenommen und als angebliche Verräterin eingesperrt und gefoltert. Unmittelbar vor einer Vergewaltigungsszene erlebt sie eine unerwartete Rettung. Zu ihrem Glück ist unter den Polizisten, die diese peinlichen Verhöre durchführen, ein Freund ihres Vaters, der sie retten kann.
Er täuscht eine Foltermaßnahme vor und trägt sie als gestorben in eine Liste ein. Damit beginnt die dramatisch geschilderte Flucht über die Balkanroute, die so detailliert erzählt wird, dass man unmittelbar mit diesem Mädchen leidet. Aber es ist die einzige Möglichkeit, Syrien zu verlassen, auch wenn Tanita unterwegs den Kontakt zu ihrer Familie verliert.

Das tief berührende Buch vom Schicksal der Talitha kann man nicht beiseite legen, ohne weiterhin betroffen zu sein von der entsetzlichen Flüchtlingsnot, die wir in diesen Zeiten miterleben.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Frisch; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 22.07.2016

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