Wirklich wahre Weihnachtsgeschichten

Autor*in
Rettich, Margret
ISBN
978-3-8000-2809-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Rettich, Rolf
Seitenanzahl
256
Verlag
Ueberreuter
Gattung
Ort
Wien
Jahr
2001
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eine Anthologie mit 43 Geschichten zum Vor- und Selberlesen

Beurteilungstext

Schon 2001 erschienen, aber immer wieder neu gedruckt, denn die Geschichten von Margret Rettich haben nichts von ihrer Aktualität und Attraktivität eingebüßt. Auch optisch farbenfroh und attraktiv aufgemacht, innen durchweg schwarzweiß illustriert, ist das Buch ein schönes Geschenk für alle Kinder bis ca. 10 Jahre, zum Vorlesen und späteren Selberlesen (ab etwa 8). Allein der Umfang mit 43 Erzählungen macht es zu einem Schatz für die gesamte Advents- und Weihnachtszeit.
So unterschiedlich die Geschichten sind, so ähnlich sind sie doch auch wieder, und das liegt an der unverwechselbaren Erzählweise von Margret Rettich. Große spektakuläre Ereignisse hat es in ihren Geschichten nie gegeben. Hier findet man immer die alltägliche schlichte Umwelt heutiger Familien, die im Mittelpunkt der Erzählungen stehen. Manchmal verhalten sich die Erwachsenen darin in unseren Augen etwas merkwürdig; sie wundern sich nie, wenn schon einmal etwas Seltsames passiert, reagieren dann so wie im Märchen, wo alles möglich ist und nichts erstaunt. Doch gerade dies entspricht der Wahrnehmung und dem Denken von Kindern.
Insgesamt spiegeln die Geschichten etwas von unserer heutigen Gesellschaftsmentalität, zeigen auch Einsame, Alte, Gehetzte, Gestresste, Entnervte, Kranke, Behinderte, ohne dass die Geschichten dadurch problemüberfrachtet wären.
Breit angelegt wie die Darstellung der Personen ist auch die Intention der Geschichten: Manche sind einfach lustige Episoden, Augenblicksereignisse zum Lachen, andere haben weder Anfang noch Ende, fordern auf zum Nach- und Weiterdenken, setzen den einen oder anderen Denkanstoß. Andere Erzählungen sind eher melancholisch-traurig, handeln von Einsamkeit und der Sehnsucht nach Nähe, von Überforderung und Schuldgefühlen. Fast immer haben die Geschichten eine Art gutes Ende oder sie enden gar nicht, wenn sie ja nur Momente schildern.
Der Bezug zu Weihnachten ist nicht penetrant und aufgesetzt, eher zurückhaltend, aber in der Einsicht, dass es sich über manche Gefühle doch einfacher schreibt und redet, wenn sich die Herzen in der Weihnachtszeit geöffnet haben.

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Diese Rezension wurde verfasst von avn.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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