Wir sind die Könige des Waldes, sozusagen

Autor*in
Lindström, Eva
ISBN
978-3-95614-540-7
Übersetzer*in
Dörries, Maike
Ori. Sprache
Schwedisch
Illustrator*in
Lindström, Eva
Seitenanzahl
32
Verlag
Verlag Antje Kunstmann
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)
Ort
München
Jahr
2023
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Büchereididaktisches MaterialVorlesen
Preis
16,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Zwei Eichhörnchen und eine Häsin leben gern in ihrem Wald, bis beim Gemeindetreff für die Jagd gestimmt wird. Ein Schuss ins Hasenohr, knackende Zweige, unter die Bettdecke kriechen...mit der Hoffnung, dass irgendwann wieder Ruhe und Frieden im Wald herrscht.

Beurteilungstext

In dem Bilderbuch von Eva Lindström, der bekannten schwedischen Comiczeichnerin, Illustratorin und Kinderbuchautorin, erzählen zwei Eichhörnchen, wie sie beim Gemeindetreff gegen die Jagd stimmen, aber überstimmt werden. Dabei stimmen Menschen, als auch die Raubtiere des Waldes ab. Zusammen mit ihrer Freundin, der Häsin, gehen sie wieder in den Wald, in dem sie so gern leben. Dort machen sie beispielsweise gern Gymnastik oder verstecken ihre Nüsse. Diese Verstecke kennzeichnen sie durch kleine Stöcke, weil sie, wie sie selbst sagen, so schlau sind. Bereits hier trifft man auf den indirekten Humor des Buches, da auf dem Bild eine Menge Stöcke in der Erde stecken und auch andere kleine Wesen, wahrscheinlich Mäuse, ebenfalls Stöcke in den Boden stecken, bzw. den Eichhörnchen Stöcke bringen. Demnach sind die Verstecke gar nicht so geheim. Des Weiteren wird beschrieben, dass die Eichhörnchen nachts unruhig schlafen, da sie wachsam sind und auf Geräusche achten. Daraufhin kommt eine textlose Doppelseite, auf der die Jäger mit Gewehren, als auch Raubtiere durch den Wald ziehen. Auf der darauffolgenden Seite wird beschrieben, dass sich die Häsin jede Nacht unter ihrer Decke versteckt. Einen Schuss ins Hasenohr verbinden die Eichhörnchen ihrer Freundin. Denn jeder kann mal in Schwierigkeiten geraten, sagt die Häsin. Doch die Eichhörnchen sind nicht jeder: sie sind Eichhörnchen, betonen sie. Dies erweckt den Eindruck, dass sie stets sehr vorsichtig und achtsam sind. Am Ende stellen sie heraus, dass sie die Könige des Waldes sind, da ihnen der Wald gehört. Die Häsin darf die Königin des Waldes sein. Doch sind sie es wirklich? Haben nicht die Jäger und Raubtiere die Überhand im Wald, da sie bereits beim Gemeindetreff die 3 überstimmt haben? Und auf die Jagd gehen! Meiner Meinung nach wird aus der Geschichte nicht deutlich, was die Eichhörnchen zu den Königen des Waldes macht. Oder ob dies Humor, aufgrund der Größe und Unwichtigkeit dieser kleinen Tiere, sein soll. Ebenso ist unklar, wer gejagt wird und warum plötzlich dafür abgestimmt wird. Wie war es vorher im Wald? Was haben die Raubtiere bis zu diesem Zeitpunkt gefressen? Viele Unklarheiten, die die Geschichte so wirken lässt, als wäre sie ein Teil aus einer größeren, umfangreicheren Handlung.

Hauptfiguren sind, wie in den meisten Büchern der Autorin, Tiere. Die beiden Eichhörnchen führen durch eine Erzählstimme in "Wir-Form" durch die Geschichte. Bild und Text erzählen symmetrisch den Ablauf der Handlung. Lediglich die Doppelseite mit den Jägern und Raubtieren wird wortlos bidlich dargestellt. An dieser Stelle darf die Leser*in selbst das Bild deuten. Mit Wasserfarbe/Aquarell sind die Bilder über die Doppelseiten mit wenigen Details gemalt. Ebenso sind keine Farbverläufe oder Schattierungen wahrzunehmen. Es überwiegen Erdtöne, die zu Beginn des Buches noch heller als am Ende des Buches sind. Die Dunkelheit nimmt mit der Handlung parallel zu ( Abstimmung für die Jagd- Verdunklung der Farben).

Dieses Buch könnte im Unterricht zur Besprechung des Themas "Demokratie" genutzt werden, da es offensichtlich eine Uneinigkeit zwischen verschiedenen Parteien gibt, wovon eine die Gejagte ist. Auch das Thema "Freundschaft" wird hier hervorgehoben und könnte im Unterricht besprochen werden. Auf jedenfall benötigt das Bilderbuch eine didaktische Begleitung z. B. in Form einer Anschlusskommunikation, da die Eichhörnchen vorrangig ihre Sicht darstellen, ihre Vorlieben und Bedenken nennen und der Leser dadurch ein bestimmtes Bild der Situation vermittelt bekommt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ah; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 22.06.2023

Weitere Rezensionen zu Büchern von Lindström, Eva

Lindström, Eva

So ein Glück : Geschichten von Mats und Roj

Weiterlesen
Lindström, Eva

So ein Glück! Geschichten von Mats und Roj

Weiterlesen
Lindström, Eva

So ein Glück - Geschichten von Mats und Roj

Weiterlesen
Lindström, Eva

So ein Glück! Geschichten von Mats und Roj

Weiterlesen
Lindström, Eva

So ein Glück

Weiterlesen
Lindström, Eva

SO EIN GLÜCK!

Weiterlesen