Wir fallen nicht

Autor*in
Vuorela, Seita
ISBN
978-3-473-40117-8
Übersetzer*in
Küddelsmann, Tanja
Ori. Sprache
Finnisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
351
Verlag
Ravensburger
Gattung
Fantastik
Ort
Ravensburg
Jahr
2014
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Hintergründig handelt es sich bei dem Roman um eine poetische Aufarbeitung der traumatischen Erfahrung des Unfalltodes eines 14-Jährigen durch seinen etwas älteren Bruder, vordergründig präsentiert er sich als spannender Adoleszenzroman, gespickt mit märchenhaften, mythologischen und phantastischen Elementen.

Beurteilungstext

Hauptfigur ist der 14-jährige Mitja, der teilweise als Ich-Erzähler fungiert. Außerdem spielt der ein Jahr ältere Bruder Wladimir eine wichtige Rolle, ein wenig deren Mutter, entschieden mehr “das Mädchen” und zahlreiche unterschiedlich alte Jungen, genannt “die Wracks”. Handlungsort ist ein Campingplatz Land’s End an der Küste eines ungenannten Landes, die reine Handlungszeit beträgt lediglich einige Tage, erweitert sich aber durch Zeitsprünge in Form von Rückblenden erheblich. Dieses eigentlich klare Gerüst erschließt sich dem Leser in dieser Deutlichkeit allerdings erst am Schluss der Lektüre, wenn sich schließlich herausstellt, dass Mitja von Anfang an bereits durch einen Unfall beim Spielen tödlich verunglückt ist, seine teilweise Darstellung als Ich-Erzähler also entweder eine Projektion des älteren Bruders ist oder eine Trauerarbeit Mitjas als Untoter. Es stellt sich dabei außerdem heraus, dass auch alle “Wracks” durch Krankheit oder Unfall bereits gestorben sind und sie durch “das Mädchen” , eine märchenhaft-mythologische Figur, in das eigentliche Todesreich gebracht werden sollen, wenn sie denn bereit sind, dorthin zu gehen bzw. deren Angehörige bereit sind, sie gehen zu lassen.

Diese existenzphilosophische Grundierung des Romans ist zusätzlich durch mythologische Hinweise und Anspielungen auf Märchenmotive angereichert; hinzu kommen, rezeptionspsychologisch geschickt, spannungsgeladene Elemente, fantastische Episoden und eine Liebesbeziehung. Das alles präsentiert die finnische Autorin in einem artifiziellen Konstrukt, dargelegt in jugendgerechter Sprache und zugleich differenziertem Sprachgebrauch einschließlich häufiger wörtlicher Rede (dabei ein nachdrückliches Lob für die Übersetzerin Tanja Küddelsmann). Dadurch ist die Lektüre des Romans in vielfältiger Hinsicht sehr empfehlenswert und auch seine Einsatzmöglichkeit im Unterricht beachtlich.

Ein kleiner Korrekturhinweis für das Impressum: Die Übersetzung eines Zitates von Aleksis Kivi steht auf Seite 231 und nicht auf Seite 331.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ks.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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