Wir fallen nicht

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• Tod/Sterben

Teaser

Die Brüder Mitja und Wladimir verbringen ihre Sommerferien am Meer, doch der Urlaub wird von einem Unglück überschattet. Mitjas bester Freund ist bei einem Unfall ums Leben gekommen. Mitja unternimmt Streifzüge und schließt sich einer Jungengruppe an, die am Strand umherzieht. Ihr kleines Reich ist eine Welt voller Mystik und Magie, die Mitja immer stärker in ihren Bann zieht.

Beurteilungstext

Das Cover von "Wir fallen nicht", ist in sanften, pastelligen Farben des Himmels, der Wolken, des Wassers und der Sonnenreflexion gehalten, die dadurch sehr realistisch wirken und prima aufeinander abgestimmt sind.
Was wie eine typische Teenagergeschichte klingt, entpuppt sich beim Fortschreiten der Story als viel mehr. Mitja ist der Erzähler der Geschichte und wird in kurzen Passagen von den Erinnerungen an die Nacht am Silo von seinem Bruder abgelöst. Später kommen noch Erzählungen und Beobachtungen des Mädchens hinzu. Der Schreibstil von Seita Vuorela war anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, der Sprachstil eines 14jährigen wechselt sich mit sehr poetischen Gedankengängen ab. Wenn man sich daran gewöhnt hat, lässt es sich aber gut lesen.
In der ganzen Erzählung ist aber nichts wie es scheint. Ab der Hälfte des Buches beginnt man Böses zu ahnen und die Handlung wird immer kurioser. Die Beziehung zwischen Mitja und seinem Bruder Wladimir war alles andere als normal. Und ich muss sagen, anfangs fand ich die zwei Charaktere nicht sonderlich sympathisch. Aber im Buch gibt es am Ende eine ganz entscheidende Wendung, die die komplette Geschichte und alle Ansichten revolutioniert und danach fand ich es viel verständlicher. Zu den Personen im Buch wurde an sich, meiner Meinung nach zu wenig erzählt, zu wenig Details, Geschichten, die die Charaktere hätten menschlicher und echter machen können. Ich war mir teilweise nicht sicher, ob die Geschichte überhaupt etwas aufklären will, ob es überhaupt ein Geheimnis, ein Rätsel gibt, weil vieles undurchsichtig war.
Gut an "Wir fallen nicht" war definitiv, das es eine tiefgründige Geschichte ist, die ganz anders ist als der Klappentext es erwarten lässt. Das ergibt einen Überraschungseffekt beim lesen. Andererseits ist es aber keine leichte Kost für zwischendurch und ich musste mich oftmals stark konzentrieren, um den Faden nicht zu verlieren.
Das Buch regt zum Nachdenken an und befasst sich mit ernsten Themen, die sich aber erst später erschließen. Es geht um Trauerbewältigung und den Tod. Ein bewegendes Buch, das im Gedächtnis bleibt.