Wiedersehen in Berlin

Schlagwörter

• Historisches
• Krieg
• Kulturen

Teaser

1945 verlässt Rita Berlin Richtung Marrakesch,1947 kehrt sie als Mutter mit ihrer Tochter zurück. Ihr Vater überließ seine Frau, eine Jüdin, ihrem Schicksal, was für Rita unerträglich war. Als 17-jährige, schwangere und unverheiratete Frau erreicht sie Marokko, überlebt dank Frauensolidarität und kehrt nur zurück, damit ihre Tochter vom Erbe ihres Großvaters profitieren kann. Ein Blick auf das nationalsozialistische Deutschland aus einer ganz ungewohnten Perspektive.

Beurteilungstext

Aus einem Bergdorf, einem geschützten Raum, wenn man sich an die Spielregeln hält, kehrt Rita zurück in die Trümmerlandschaft von Berlin. Hier wird ihre kleine Tochter todkrank, hier erlebt Rita Armut, Lebensmittelknappheit, Wohnungsnot, Vorurteile aber auch Hilfe. Als Halbjüdin floh sie entsetzt von der Kälte ihres Vaters, sie hoffte darauf, ihre Großeltern in Marrakesch zu finden, die zuvor als Juden Deutschland verlassen hatten. Eine Postkarte gibt Hoffnung. Der weg nach Marokko führt über Frankreich, falsche Papiere, einen Freund, der sie zur Mutter macht. Sie erreicht Marokko und muss erfahren, dass es auch hier ein Judenghetto gibt, Diskriminierung, Verfolgung und Nazisympathien. Trotz vieler Schwierigkeiten überlebt sie, denn ihr Kind soll überleben, dies macht sie stark. Sie überlebt auch das Nachkriegsdeutschland, in dem noch nicht alle Sympathien für die Nazis verschwunden sind. Aber auch hier findet sie mitmenschliche Hilfe. Wird sie eine neue Heimat in Palästina finden?
Das Buch zieht schnell in den Bann. Neben den gelungenen Verknüpfungen der unterschiedlichen Zeitebenen steht der Vergleich der Kulturen. Natürlich will der Leser/ die Leserin auch wissen, ob und wie Ritas Kind überlebt. Lesenswert!