Wie der König seinen Feind verlor

Autor*in
Bucay, Jorge
ISBN
978-3-596-85596-4
Übersetzer*in
Harrach, Stefanie von
Ori. Sprache
Spanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
48
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Frankfurt
Jahr
2013
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein eitler, machtbewusster König sieht im Magier des Landes einen Rivalen, dem er eine Falle stellen und den er töten will. Dieser durchschaut die Absicht und gibt dem König auf seine Fangfrage eine Antwort, die ihn zunächst schützt und die dazu führt, dass der König seinen Rat sucht. Mit der Zeit entwickelt sich alles zum Positiven für das Land und den König, der seine Fehler einsieht. Magier und König werden Freunde.

Beurteilungstext

In dieser märchenhaften Erzählung werden negative Eigenschaften wie Machtgier, Eitelkeit, Eifer- und Rachsucht angesprochen, aber auch deren Überwindung mittels Rat, Freundschaft und Selbsterkenntnis. Vorwiegend werden diese Aspekte aus der Handlung heraus entwickelt. Ausgang ist eine klare Rollenteilung nach dem Schema gut - böse. Der machtgierige König, der auch noch beliebt sein will, hört von dem weisen Magier und sinnt auf dessen Vernichtung. Er will eine Fangfrage stellen, nach der er den Magier, wie er auch immer antwortet, töten könnte. Doch der Magier durchschaut die Absicht und verknüpft in der Antwort seinen Todestag mit dem des Königs. Aus Angst vor dem eigenen Tod ist der König nun um das Lebens des Magiers besorgt. Er behält ihn im Schloss und lässt sich von ihm beraten. Hier setzt dann eine positive Entwicklung ein, die zum Wohle des Landes führt, auch der König wird beliebter und kann sich so ändern. Am Ende werden der König und der Magier Freunde und sprechen über ursprüngliche Absichten. Spätestens hier zeigt sich, dass die Geschichte über die strukturell knappe Entwicklung von Märchen hinausgeht. Wie bei einer Fabel werden nun in einer Rede des Magiers und später in einem Brief des Königs an den Sohn Lehren formuliert. Diese Lehren entsprechen eher einem psychologischen Rat. Negative Eigenschaften, die man bei sich oder anderen entdeckt, solle man integrieren und offen bleiben. Das wirkt angesichts der bisherigen Handlung aufgesetzt, besser fände ich es, dass die Rezipienten selbst Schlüsse aus der Handlung ziehen.
Die Illustrationen sind am besten zu beschreiben als Collagen aus bemalten Papieren, die teils übermalt wurden. Die Farben sind vorwiegend in Braun- Beige- und Goldtönen und mit sparsamen Farbkontrasten; zusammen mit der in Goldtönen gehaltenen Schrift macht das ganze einen kostbaren Eindruck. Dargestellt wird eine leicht abstrahierte vorindustrielle Welt. Die Macht des Königs wird durch seinen überdimensional großen Mantel und seine Insignien dargestellt, der Magier symbolisiert Bescheidenheit durch seine schmale Gestalt und den überlangen Bart. Die Handlung wirkt wie auf einer Bühne und ist oft Scherenschnitt artig arrangiert. Insgesamt wirken Handlung wie Figuren reizvoll und interessant.
Durch die Handlung führt ein allwissender Erzähler. Erzählbericht und szenische Darstellung wechseln. Motivation und Gefühle werden kommentiert. Themen und Aufbau richten sich eher an ältere Kinder, sofern diese noch zu Bilderbücher greifen, dürfte ihnen die Aufmachung gefallen.

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Diese Rezension wurde verfasst von P-J.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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